Angestellter zahlt 1.200 Euro Papageienbesitzer akzeptiert Geldstrafe

Düsseldorf · Alle drei Käfige für seine drei Papageien waren viel zu klein, seine Wohnung war außerdem verdreckt und zugemüllt – und die Pflege der Tiere ließ obendrein zu wünschen übrig. Trotzdem protestierte ein 57-jähriger Angestellter dagegen, wegen Tierquälerei jetzt 1200 Euro Strafe zu zahlen.

 Auch Ziervögel wie dieser Papagei wären von der Regelung betroffen.

Auch Ziervögel wie dieser Papagei wären von der Regelung betroffen.

Foto: ddp, ddp

Alle drei Käfige für seine drei Papageien waren viel zu klein, seine Wohnung war außerdem verdreckt und zugemüllt — und die Pflege der Tiere ließ obendrein zu wünschen übrig. Trotzdem protestierte ein 57-jähriger Angestellter dagegen, wegen Tierquälerei jetzt 1200 Euro Strafe zu zahlen.

Doch nach kurzem Prozess zog er seinen Widerspruch gestern wieder zurück, akzeptierte murrend die Bestrafung: "Aber wenn die Käfige zu klein sind, warum werden die dann überhaupt als Papageienkäfige verkauft?" Eine Tierärztin als Zeugin stimmte ihm zu. So würden auch von Zoofachhandlungen "oft zu kleine Käfige angeboten". Trotzdem sei das hinnehmbar — wenn die Vögel zum Ausgleich eben genügend Raum zum Ausfliegen haben. Das aber hatten die drei Papageien in der mit Trödelkram und Gerümpel vollgestellten Wohnung des Angeklagten gerade nicht. "Sie konnten wohl fliegen", so der Staatsanwalt, "aber wenn die Tiere landen wollten, war doch überall verdrecktes Gerümpel!"

Dabei hatte der Angeklagten einen der Vögel, einen Graupapagei, vor Jahren angeblich gezielt einem Drogensüchtigen abgekauft — "damit der Vogel nicht den ganzen Tag zugekifft wird". Viel Pflege oder gar Beschäftigung fand das Tier in seiner Obhut aber auch nicht. Seit er fast seine ganze Freizeit bei seiner neuen Freundin verbrachte, ließ er für die Vögel bloß noch den Fernseher laufen, reichte ihnen mal Futter oder duschte sie kurz ab. Inzwischen leben die drei Vögel, darunter eine Rotwangen- und eine Gelbstirnamazone, nicht mehr beim Angeklagten, sondern in einer Auffangstation am Stadtrand.

(RP)
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