Panne bei der Barmer Krankenkasse erklärt Düsseldorfer für tot - obwohl er lebt

Düsseldorf · “Mit Betroffenheit haben wir vom Tod ihres Ehemanns erfahren”, schrieb die Krankenkasse Anfang Juli an Brigitte Staude (69). Doch ihr Mann ist quicklebendig.

 Brigitte Staude staunte nicht schlecht über das Kondolenzschreiben der Krankenversicherung ihres Mannes Helmut Gossmann.

Brigitte Staude staunte nicht schlecht über das Kondolenzschreiben der Krankenversicherung ihres Mannes Helmut Gossmann.

Foto: Anne Orthen (ort)

Das Schreiben der Barmer ist pietätvoll formuliert. “Mit Betroffenheit haben wir vom Tod ihres Ehemanns erfahren”, schrieb die Krankenkasse Anfang Juli an Brigitte Staude (69). Man übermittelte “tief empfundenes Beileid”, beigefügt waren sogar einige tröstliche Verse von Immanuel Kant zu Tod und Erinnerung.

Das Problem an dem Schreiben: Helmut Goßmann (84), der Ehemann von Brigitte Staude lebt. “Wir waren völlig platt”, sagt die Düsseldorferin. Ihr Mann, dem sie das Schreiben mit ins Krankenhaus gebracht hatte, nahm es zumindest mit Humor: “Mist, ich bin tot”, sagte er beim Anblick der Nachricht. Die Krankenkasse hat den Fehler inzwischen korrigiert, Helmut Goßmann hat auch wieder eine gültige Krankenkassen-Karte. Brigitte Staude findet aber, für den Schreck hätte ihr Mann zumindest einen Blumenstrauß verdient. Und sie fragt sich: “Wie kann so etwas passieren?”

Die Krankenkasse bestätigt den Fall. “Uns ist ein höchst bedauerlicher und unerklärlicher Fehler unterlaufen”, sagt Sprecherin Sara Rebein. Ein Mitarbeiter habe fälschlicherweise den Tod des Versicherten in der Datenbank erfasst. Aus diesem Grund wurde das Standardschreiben  für diesen Anlass versendet. Rebein betont aber, man habe sofort reagiert. “Wir haben diesen Fehler, nachdem er uns bekannt wurde, umgehend korrigiert und unser tiefstes Bedauern gegenüber der Ehefrau des Versicherten zum Ausdruck gebracht”, sagt sie.

Nach Angaben der Sprecherin hat der Fall interne Folgen. Es habe ein Gespräch mit dem Mitarbeiter stattgefunden, zudem überprüfe man die internen Prozesse, um künftige Versehen unwahrscheinlicher zu machen. Allein 640 Versicherte bei der Barmer heißen Goßmann, die Gefahr einer Verwechslung besteht also immer. Zudem kündigt die Barmer-Sprecherin an, der Regionalgeschäftsführer werde sich bei einem Hausbesuch persönlich entschuldigen. Vielleicht kommen Herr Goßmann und seine Frau also auch noch an einen Blumenstrauß.

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