Benrath Weiher: Gartenamt gräbt Palme aus

Benrath · Weil es für das exotische Gewächs in unseren Breiten langsam zu kalt wird, hat das Gartenamt die Palme in Absprache mit den Schützen von der Schlossinsel entfernt. Viele Passanten trauern dem Provisorium nicht nach.

 Bis das Gartenamt und die Obere Denkmalbehörde einen endgültigen Entschluss über die Bepflanzung der Insel im Schloss-Weiher gefasst haben, sieht sie vermutlich so karg aus wie im linken Bild. Denn die Palme (rechts im Foto) wurde Dienstag witterungsbedingt vom Gartenamt ausgegraben.

Bis das Gartenamt und die Obere Denkmalbehörde einen endgültigen Entschluss über die Bepflanzung der Insel im Schloss-Weiher gefasst haben, sieht sie vermutlich so karg aus wie im linken Bild. Denn die Palme (rechts im Foto) wurde Dienstag witterungsbedingt vom Gartenamt ausgegraben.

Foto: günter von ameln

Wer gehofft hatte, dass sich am Ende doch noch die Palme auf dem Weiher vor dem Benrather Schloss gegen Weide (und Pappel) durchsetzt, wurde gestern wohl unsanft aus seinen Träumen gerissen. Denn das exotische Gewächs, das seit Ende Juli die karge Insel zierte, ist weg. Weg? Das gab es doch schon mal. Über Nacht war die Palme damals für mehrere Wochen verschollen. Dabei handelte es sich noch um eine aufblasbare Plastik-Palme. Am Ende gab sie ein Jugendlicher aus Benrath zurück, der sie nach einem Gewitter im Wasser treibend am Rande des Weihers gefunden hatte. Die Gründe für das jetzige Verschwinden sind hingegen weniger mysteriös.

 Bis das Gartenamt und die Obere Denkmalbehörde einen endgültigen Entschluss über die Bepflanzung der Insel im Schloss-Weiher gefasst haben, sieht sie vermutlich so karg aus wie im linken Bild. Denn die Palme (rechts im Foto) wurde Dienstag witterungsbedingt vom Gartenamt ausgegraben.

Bis das Gartenamt und die Obere Denkmalbehörde einen endgültigen Entschluss über die Bepflanzung der Insel im Schloss-Weiher gefasst haben, sieht sie vermutlich so karg aus wie im linken Bild. Denn die Palme (rechts im Foto) wurde Dienstag witterungsbedingt vom Gartenamt ausgegraben.

Foto: günter von ameln

"In Absprache mit den Schützen haben wir uns entschlossen, die Palme jetzt auszugraben. Dies musste wegen der Temperaturen noch vor dem Winter geschehen", sagt Thomas Eberhardt-Köster vom Gartenamt. Gepflanzt wurde die Palme im Juli in einer abenteuerlichen Aktion von vier Schützen. Sie brachten die Palme durch den Weiher watend, beziehungsweise schwimmend zur Insel und pflanzten sie dort ein. Die Verwunderung, vor allem aber die Belustigung über das neue Grün war groß. Der Kopf der Schützen-Gruppe war Guillermo Porras. Der hatte die ganze Aktion eingefädelt. Er war es nun auch, der die Palme gestern abholte. Noch am gleichen Nachmittag hat er sie bei sich im Garten in die Erde gepflanzt. Das ist deshalb kein Problem, weil die Palme nach seinen Angaben winterfest ist.

Nun ist die Insel also wieder leer und bietet den seit Pfingstorkan "Ela" gewohnt trostlosen Anblick eines wildwuchernden Erdhügels im Schloss-Weiher. Benrather, die gestern Nachmittag einen Spaziergang am Schloss machten, trauern der Palme allerdings kaum nach. "Ich finde es gut, dass die Palme weg ist. Eine Palme ist zu exotisch, die passt vom Stil nicht zum Schloss", sagt Anne Thiele. "Ich hätte gerne die Trauerweide wieder, die Palme ist mir egal", sagt Christian Jamian. Für einen weiteren Passanten ist das Ganze "ein blödes Hin und Her". Vielmehr sollte die Insel wieder so bepflanzt werden, wie sie vor dem Orkan "Ela" gewesen sei.

Es gab aber auch anerkennende Worte für die Idee der Schützen, die Insel zu begrünen. "Das war wirklich eine tolle Idee. Aber die Trauerweide kann keiner ersetzen, nur die braucht halt so lange zum Wachsen", sagt ein 56-jähriger Besucher des Schlosses. Für die elfjährige Sina Göttmann, war die Idee, auf der kleinen Insel eine echte Palme zu pflanzen "einfach nur cool". Ihrer 70-jährigen Tante gefällt sie hingegen nicht. "Ich fand die Palme nicht so gut. Eine Trauerweide passt besser auf die kleine Insel", sagt Christa Göttmann. Auch für Stephanie Lebek ist die Insel mit Weide schöner als mit Palme.

Ob ihr Wunsch nach einer Weide als Solitär in Erfüllung geht, ist allerdings mehr als fraglich. Die Bezirksvertretung und der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen des Stadtrates haben das Gartenamt zwar gebeten nochmals zu prüfen, ob eine Weide als Solitär nicht doch machbar ist. Die Aussichten auf Erfolg sind aber wohl eher mau. Denn Gartenamts-Leiterin Doris Törkel machte zuletzt noch einmal deutlich, dass die Obere Denkmalbehörde einer Neubepflanzung des Gartendenkmals nur dann zustimmen würde, wenn die Denkmalschutzauflagen erfüllt werden. Und die sehen nach dem Ergebnis eines externen Gutachtens sowohl eine Weide als auch eine Pappel vor.

Vorher-Nachher: Ein Jahr nach Sturm Ela in Düsseldorf
9 Bilder

Vorher-Nachher: Ein Jahr nach Sturm Ela in Düsseldorf

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Foto: Andreas Endermann

Zuletzt hatte sich auch Oberbürgermeister Thomas Geisel eingeschaltet und nach einem Gespräch mit der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath um eine Stellungnahme der Schloss-Stiftung zur Bepflanzung der Insel gebeten.

(maxk)
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