Ernüchterung im Kulturausschuss Opern-Ehe: Hoffnung schwindet

Es war nicht das Signal, auf das viele gehofft hatten: Das Treffen zur Opern-Ehe mit den Duisburger Kollegen hat bei den Mitgliedern des Düsseldorfer Kulturausschusses eher für Ernüchterung gesorgt.

"Die Oper darf nicht sterben"
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Die Versammlung sei "sehr enttäuschend" verlaufen, meint der Kulturausschuss-Vorsitzende Friedrich G. Conzen (CDU). "Dabei haben wir alle Brücken gebaut." Die Düsseldorfer hatten bei dem Treffen am Montag vergeblich versucht, eine gemeinsame Absichtserklärung zum Erhalt der Opern-Ehe durchzubringen. Der Antrag scheiterte an den Duisburger Vertretern von SPD und Grünen.

Diese Parteien bilden in Duisburg die Ratsmehrheit, während sie in Düsseldorf in der Opposition sind. Vor allem für die Düsseldorfer Mitglieder von SPD und Grünen hatte sich die Diskussion deshalb schwierig gestaltet.

Denn die Düsseldorfer haben sich im Stadtrat für die Opern-Ehe ausgesprochen. Die Versuche der Düsseldorfer Grünen, ihre Parteigenossen umzustimmen, scheiterten aber. "Es hat uns sehr wehgetan, dass die Grünen in Duisburg an die SPD gebunden sind", sagt die Düsseldorfer Ratsfrau Marit von Ahlefeld (Grüne). Sie hofft - wie auch andere Düsseldorfer Kulturpolitiker - trotz des ergebnislosen Treffens immer noch auf ein Umschwenken in Duisburg. "Die Opern-Ehe ist beispielhaft für ganz Deutschland. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nach so langer erfolgreicher Zeit endet", sagt von Ahlefeld. Sie bringt auch eine finanzielle Beteiligung des Landes wieder ins Gespräch.

"Ein Ausstieg von Duisburg wäre eine Gelegenheit, wieder über eine Staatsoper nachzudenken." Die Entscheidung liegt nun beim Duisburger Stadtrat, der am 25. Juni tagt. Die Duisburger wollen - nach bisherigem Plan - elf Millionen bei der Oper sparen, um einen Kahlschlag bei der restlichen Kultur zu vermeiden. Die Stadt muss 60 Millionen sparen, um ihre Eigenständigkeit bei der Haushaltsplanung zu bewahren. Wegen des hohen Defizits droht Duisburg ein Eingreifen der Bezirksregierung.

Die Befürworter der Opern-Ehe sehen in der Städte-Partnerschaft gerade in Zeiten leerer Kassen ein Vorbild. Sie argumentieren, dass durch die Zusammenarbeit Betriebskosten gespart werden können, ohne dass die künstlerische Qualität leidet. Die Opern-Ehe wurde 1955 beschlossen. In den Opern arbeiten rund 870 Beschäftigte.

(rl)
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