Düsseldorf Olympic Adventure Camp: Klein-Rio auf den Rheinwiesen

Düsseldorf · Mit kräftigen Zügen klettert Mateo die Oberkasseler Brücke empor. Schritt für Schritt bahnt sich der Fünfjährige wie eine flinke Spinne seinen Weg durch das engmaschige Kletternetz. Jetzt bloß nicht nach unten sehen. Über seinem Kopf rollt der Wochenendverkehr, unten am Boden hält Marc Köppen die Luft an. "Meine Hände sind ein wenig feucht", gesteht der Vater vor Aufregung, "ich hätte mich da niemals rauf getraut." Doch dann läutet sein Sohn die Glocke unterhalb des Brückengeländers. Höhenangst? Für einen der vielen kleinen Teilnehmer beim Auftakt des Olympic Adventure Camps ganz offensichtlich ein Fremdwort.

 Kistenstappeln und -klettern war eines der Angebote für mutige Besucher auf den Rheinwiesen.

Kistenstappeln und -klettern war eines der Angebote für mutige Besucher auf den Rheinwiesen.

Foto: Andreas Endermann

Das Camp hat bei seiner 13. Auflage die Seiten gewechselt. Vom Apollo-Platz an der Rheinkniebrücke ging es in diesem Jahr erstmals auf die linksrheinische Seite auf die Rheinwiesen an der Oberkasseler Brücke. Vorerst noch bis Dienstag können Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 21 Jahren hier täglich von 13 bis 19 Uhr an mehr als 40 Stationen ihr sportliches Geschick testen. Auch olympische Disziplinen wie Fechten oder Tischtennis sind vertreten. Da wird aus den Rheinwiesen schnell mal Klein-Rio, aus der Volleyball-Arena die Copacabana.

"Von dem Erfolg des Camps hätten wir anfangs nicht zu träumen gewagt", sagt Sportamtsleiter Pascal Heithorn, der mit seinen beiden Töchtern und seinem Sohn auf die Rheinwiesen gekommen ist. "Das Camp sollte 2004 eigentlich eine einmalige Aktion sein. Inzwischen ist es zu einer festen Institution im Sportkalender geworden. Wir hatten alleine im vergangenen Jahr rund 100.000 Teilnehmer."

Für die zahlreich vertretenen Sportvereine ist die Veranstaltung auch eine willkommene Gelegenheit, um Nachwuchs zu rekrutieren. "Wir konnten nach dem letzten Mal 70 neue Tänzerinnen begrüßen, die über das Camp auf uns aufmerksam geworden sind", sagt Kiki Hautow. Die 25-Jährige ist Chefin der SCU-Cheerleader, die schon für die Footballer der Panther tanzten. Die nächste Kandidatin steht derweil schon auf der aufgebauten Showbühne. Fast schon ein wenig ehrfürchtig blickt die siebenjährige Emili mit einem schüchternen Lächeln zu ihrer Vortänzerin im rot-schwarzen Kostüm auf, die ihr zur Musik aus den Boxen ihre erste kleine Choreografie erklärt. "Tanzen ist ihre große Leidenschaft", sagt Mutter Margarethe. Sie wollen wiederkommen, wenn das Camp im Rahmen des NRW-Festes am 27. und 28. August seine Pforten noch einmal öffnet. Nervenkitzel inklusive.

(RP)
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