Düsseldorf Ökoprofit: wie Firmen sparen

Düsseldorf · Bei der Rheinischen Post zogen Firmen Zwischenbilanz über nachhaltiges Wirtschaften.

 Michael Linßen (l.) und Matthias Tietz Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen Druckerei kümmern sich um effizienten Energieeinsatz.

Michael Linßen (l.) und Matthias Tietz Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen Druckerei kümmern sich um effizienten Energieeinsatz.

Foto: Andreas Bretz

Firmen, die Energie sparen, können damit gleich zwei lohnenswerte Ziele erreichen: Sie entlasten die Umwelt und sparen Kosten. Das erleben auch die neun Düsseldorfer Firmen, die bei der Aktion Ökoprofit der Stadt mitmachen. "Wir investieren jedes Jahr eine sechsstellige Summe in eine bessere Energieeffizienz", sagt Matthias Tietz, Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen Druckerei der Rheinische Post Mediengruppe. Das Unternehmen achtet aber darauf, dass spätestens innerhalb von vier Jahren der investierte Betrag durch Einsparungen wieder ausgeglichen wird.

Derzeit wird in der Druckerei beispielsweise der Energieverbrauch reduziert durch eine bedarfsgerechte Steuerung der Kühlturmpumpen. Diese sorgen dafür, dass die Druckmaschine gekühlt wird. "Sie liefen vorher immer mit 100 Prozent der Leistung. Das ist aber nur nötig, wenn es draußen sehr heiß ist - was selten vorkommt", erklärt Tietz. Dank des Einbaus von so genannten Frequenzumrichtern laufen die Pumpen nur in dem erforderlichen Umfang. "In der Übergangszeit werden oft zehn bis 15 Prozent der Leistung benötigt. Das spart enorm viel."

Bei zwei weiteren Maßnahmen reduziert die Mediengruppe ebenfalls den Verbrauch: Zum einen durch den Austausch einer alten Klimaanlage gegen eine energieeffiziente Anlage, zum anderen durch die Umstellung der Parkplatzleuchten auf LED-Technik. Durch die drei Maßnahmen spart das Unternehmen pro Jahr insgesamt 448.031 Kilowattstunden Strom, etwa so viel wie im Schnitt 100 vierköpfige Haushalte jährlich verbrauchen. Eine weitere Ersparnis ergibt sich aus dem Austausch renovierungsbedürftige Toiletten durch wasserlose Urinalen: 20.000 Liter Wasser im Jahr werden auf diese Weise pro Toilette gespart. Im gleichen Umfang wie technische Neuerungen verbessert das Verhalten der Mitarbeiter die Energieeffizienz, betont Tietz. "Licht ausschalten, Heizung ausstellen, wenn gelüftet wird, keine Dauer-Stand-by-Einrichtungen: Das summiert sich."

Interessant für alle Unternehmer ist bei jeder Ökoprofit-Runde auch der Austausch untereinander. So erfahren die Teilnehmer, wie die Bäckerei Hinkel die Wärme der Öfen speichert und für Warmwasser und im Winter zum Heizen einsetzt. Der Autohändler Hans Brandenburg produziert die Hälfte seines Stromverbrauchs nun mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die Düsseldorfer Congress Sport & Event spart mit dem Ersatz der Halogen-Spots durch LED-Leuchten in der Esprit-Arena rund 19.000 Euro pro Jahr. Die Organisation Epal zeigt, dass auch kleine Maßnahmen einen Beitrag leisten: Weil die Akademie des Vereins den Kühlschrank nur noch an den 180 Seminartagen im Jahr in Betrieb nimmt, spart dies 200 Euro Stromkosten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort