Friedrich-Rückert-Gymnasiumin Düsseldorf Obst und Gemüse aus dem Schulgarten

Düsseldorf · Vor einem Jahr war der Garten des Friedrich-Rückert-Gymnasiums noch von Unkraut überwuchert. Doch jetzt ist er frisch saniert und erfreut Kinder und Lehrer im offenen Ganztag wie im Unterricht. Die hohen Kosten haben sich mehrere Institutionen geteilt.

 Anastasia (l.) und Adriana mit Schul-Schildkröte Romeo und Biologielehrerin Stefanie Spönemann freuen sich über den neuen Garten.

Anastasia (l.) und Adriana mit Schul-Schildkröte Romeo und Biologielehrerin Stefanie Spönemann freuen sich über den neuen Garten.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Als Dorothee Pietzko sich vor etwas mehr als anderthalb Jahren um den Posten als Schulleiterin des Friedrich-Rückert-Gymnasiums in Rath bewarb, wurde sie unter anderem gefragt, was sie denn mit dem Schulgarten zu tun gedenke.

Pietzko sprach von "Urban Gardening", Gemüseanbau in der Stadt und anderen Trends. "Wie es um den Schulgarten bestellt ist, wusste ich da allerdings noch nicht", sagt sie heute lachend. In dem war zu diesem Zeitpunkt vor allem eines vorherrschend: Unkraut, so weit das Auge reichte.

Ein Jahr Gartenpflege trägt Früchte

Dass das geändert werden musste, stand für Pietzko außer Frage. Mit ihren Biologie-Kolleginnen Petra Keller und Stefanie Spönemann nahm sie das Projekt in Angriff - und ist rund ein Jahr später stolz auf das Ergebnis, das vergangene Woche offiziell eingeweiht wurde: "Wir haben nun endlich befestigte Wege, in den neu angelegten Hochbeeten können Gemüse und Kräuter angebaut werden und wir haben es geschafft, den Boden soweit zu sanieren, dass die Bodenqualität im Garten für den Obst- und Gemüseanbau ausreicht."

So ein Stück Natur mitten in der Stadt, das sei nicht selbstverständlich und daher ein echter Gewinn. "Viele Familien haben keinen eigenen Garten, gerade im Rather Stadtkern gibt es wenig Grünflächen. Hier sehen und lernen die Kinder, wo ihre Lebensmittel herkommen", sagt Pietzko.

Geld kam von Stadt, Förderverein, Bezirksvertretung und Bund

Rund 10.000 Euro hat die Neugestaltung des Schulgartens gekostet. Geld, das zum Teil von der Stadt Düsseldorf kam. 2000 Euro übernahm der Förderverein selbst, 4000 Euro gab es von der Bezirksvertretung, mit weiteren 4000 Euro beteiligte sich der Verfügungsfonds des Projekts Soziale Stadt.

"Wir fördern mit den städtischen Mitteln vor allem Ideen, die nachhaltig sind und den Stadtteil voranbringen. Bürger sollen hier etwas für Bürger schaffen", erklärt Heinz-Georg Coenen vom Rather Familienzentrum, der zum Kreis der Entscheidungsträger im Verfügungsfonds gehört. In diesem Sinne soll der neue Schulgarten daher auch nicht nur den Schülern des Gymnasiums zugute kommen. "Auch die umliegenden Grundschulen sollen Zugriff auf den Schulgarten haben. Er soll möglichst vielseitig für den gesamten Stadtbezirk nutzbar sein", erklärt Dorothee Pietzko.

Gartenarbeit steht im Stundenplan

Dass es für den neuen Garten zu wenig junge Hobby-Gärtner geben könnte, darum muss sich hier allerdings wahrlich niemand Sorgen machen. Sowohl die Garten-AG der fünften und sechsten Klassen als auch die Kurse des naturwissenschaftlichen Differenzierungsbereiches der achten und neunten Klasse kümmern sich um den Schulgarten. Für die älteren Schüler ist Gartenarbeit sogar fester Bestandteil des Stundenplans.

"Wir nehmen zum Beispiel Bodenproben und analysieren sie. Nicht nur Biologie, auch Chemie spielt hier eine Rolle. Anschließend können wir dann genau sagen, welche Gemüsesorten wir am besten anpflanzen können", erklärt Lehrerin Stefanie Spönemann.

Und nicht nur Obst und Gemüse fühlen sich hier wohl, auch die Schul-Schildkröten Romeo und Julia und Bartagame Barti sollen im nächsten Jahr im Schulgarten einziehen. Bevor der Garten in den Winterschlaf geht, werden noch Blumenzwiebeln gepflanzt. Im Frühjahr folgen dann Obst und Gemüse. "Dem Tomatensalat mit frischem Basilikum aus eigenem Anbau steht dann nichts mehr im Wege", freut sich Schulleiterin Pietzko.

(RP)
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