Bahnchaos Oberleitungsschaden in Düsseldorf behoben - alle Gleise wieder frei

Düsseldorf/Duisburg/Neuss · Eine abgerissene Oberleitung hat am Freitag in Düsseldorf einen ICE gestoppt und für viele Verspätungen gesorgt. Mittlerweile ist der Schaden behoben.

Düsseldorf-Oberbilk: Bahn-Oberleitung reißt ab und fällt auf ICE
18 Bilder

Oberleitung reißt ab und fällt auf ICE

18 Bilder
Foto: dpa/David Young

Der kurz vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof liegen gebliebene ICE musste evakuiert werden. Dazu wurde ein EuroCity mit einer Diesellok neben den ICE gefahren, die beiden Züge mit Brücken verbunden und dann konnten die rund 160 Passagiere umsteigen, wie ein Bahnsprecher sagte. Die Aktion habe von 11.20 Uhr bis 12 Uhr gedauert. Gegen 12.10 Uhr seien die Passagiere am Hauptbahnhof gewesen. Mittlerweile wurde der ICE vom Gleis abgeschleppt und die Oberleitung repariert. Bis 20 Uhr sollte der Schienenverkehr wieder normal laufen, sagte ein Bahnsprecher.

Die Fahrgäste seien nicht gerade begeistert gewesen, sagte der Sprecher. „Im Großen und Ganze waren sie aber recht gefasst.“ Das Zugpersonal habe sie in den dreieinhalb Stunden Zwangswartezeit mit Essen, Getränken und aktuellen Informationen versorgt.

Wie ein Feuerwehrsprecher sagte, habe die abgerissene Oberleitung auf dem ICE gelegen. Die 15.000 Volt führende Stromleitung sprühte Funken und erzeugte eine deutlich zu erkennende leichte Rauchentwicklung. Durch die große elektrische Spannung der Leitung wurden mehrere daumendicke Löcher in die Hülle des ICE gebrannt.

Des Notfallmanager der Deutschen Bahn wurde von der Feuerwehr zur Einsatzstelle bestellt. Er übernahm nach seinem Eintreffen auch die Erdung, also das Verbinden der Oberleitung mit der Bahnschiene auf beiden Seiten des Zuges.

Der Vorfall ereignete sich in Höhe der Emmastraße, einer Seitenstraße der Oberbilker Allee.

Der ICE 824 war auf dem Weg von Nürnberg nach Dortmund. Die Oberleitung wurde laut Sprecher gegen 8.30 Uhr von dem Zug heruntergerissen. Daraufhin sei Rauch aufgestiegen und Funken seien geflogen, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Feuerwehr. Sofort sei eine Sicherung herausgesprungen und der Strom sei abgeschaltet worden.

Für die Passagiere im Zug habe keine Gefahr bestanden. Ähnlich wie bei einem Blitzeinschlag in einem Auto fließe der Strom auch hier an der Außenfläche des Zuges ab, es handelt sich um einen aus dem Physikunterricht bekannten Faradayschen Käfig.

Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr Düsseldorf war mit einem Großaufgebot vor Ort.

Von der Störung war der gesamte Bahnverkehr auf der Strecke zwischen Düsseldorf und Köln betroffen. Auch auf der Strecke in Richtung Ruhrgebiet zum Düsseldorfer Airport gab es Ausfälle.

Der Fernverkehr zwischen Berlin und Köln, der sonst über Essen gefahren wäre, wurde laut Deutscher Bahn über Wuppertal umgeleitet. Zahlreiche Passagiere am Düsseldorfer Hauptbahnhof stiegen auf Straßenbahn und U-Bahnen um, wie der Bahnsprecher sagte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort