Düsseldorf Oberbilkerin baut Schule in Uganda

Düsseldorf · Die 20-jährige Shari Bach unterstützt in einem Dorf, das zwei Stunden von der Hauptstadt Kampala entfernt ist, den Bau einer Vorschule. Die ehemalige Schülerin des Georg-Büchner-Gymnasiums will damit benachteiligten Kindern helfen.

 Mit dem Verkauf von Hühnern will Shari Bach die Schule in Uganda finanzieren.

Mit dem Verkauf von Hühnern will Shari Bach die Schule in Uganda finanzieren.

Foto: privat

Die Idee mit den Hühnern kommt von Geofrey, Sharis bestem Freund in Uganda. "Wenn du hier Geld verdienen willst, schaff dir Hühner an", sagt er zu ihr. Schließlich sind dort Eier das Hauptnahrungsmittel. Hühner, um eine Schule zu finanzieren? Aber Shari vertraut ihm. Also bestellt Geofrey 400 Küken bei einer großen Hühnerfarm. Statt 400 bekommt er 560, geliefert in einem Pick-up. "Die Leute von der Farm hatten von unserem Projekt gehört und wollten uns unterstützen", sagt Shari. Die 20-Jährige aus Oberbilk baut eine Schule in Uganda.

Genauer gesagt in dem Dorf Konge, zwei Stunden von der Hauptstadt Kampala entfernt. Auf ihrem Laptop zeigt sie Bilder von Kindern mit zerrissenen, dreckigen T-Shirts, Hunger-Bäuchen und Lepra-Flecken auf dem Kopf. Sie stehen dort, wo gerade die Schule gebaut wird. Das riesige Grundstück gehört Geofreys Onkel.

Im September 2013 fliegt Shari Bach zum ersten Mal nach Uganda. Nach ihrem Abitur am Georg-Büchner-Gymnasium steht für sie fest: "Erstmal nach Afrika". Ihre Ex-Schulleiterin, Inge Schleier-Groß, reist jedes Jahr mit Schülern für drei Wochen zur Partnerschule "St. Denis Senior Secundary School" in Kampala. "Sie hat mir den Kontakt zu einer Deutschen vermittelt, die in Kampala lebt. Dort konnte ich wohnen", so Shari.

In Kampala unterrichtet sie an der Partnerschule Deutsch. In den Schulferien arbeitet sie für die Nichtregierungsorganisation (NGO) "Raising Children of Uganda", die sich um benachteiligte Kinder kümmert.

Irgendwann verschwinden die Leiter der NGO, und Shari steht alleine da, samt der Kinder. Die kommen nun zu ihr nach Hause. "Ich wollte das Leben besser kennenlernen, um habe mir deshalb eine eigene Wohnung gemietet", sagt Shari. Die Kinder proben bei ihr für das Tanzprojekt und drehen das Theater-Stück im Schlafzimmer. In dem Stadtteil Bunga, in dem sie jetzt wohnt, findet Shari viele Freunde und lernt die Sprache "Luganda": "Wenn du die Sprache kannst, wirst du ernst genommen. Die Leute ziehen dich nicht mehr ab."

Im April schickt sie die Kinder von der Tanzgruppe zum "National Theater" der Hauptstadt. Bei der Aufführung empfehlen ihr viele Leute, eine eigene NGO zu gründen. Das tut Shari. "Hands of Peace for Africa" heißt sie. Mit dabei sind Geofrey, sein Onkel und ein anderer Einheimischer. Seit Februar diesen Jahres bauen sie die Schule in Konge mit Hilfe von Spenden. Inge Schleier-Groß ist Mitglied bei der NGO "BifU" - Bildung für Uganda. Von der bekommt Shari 4000 Euro, die Hälfte muss sie zurückzahlen: "Der Plan ist, die Schule langfristig mit dem Verkauf der Hühnereier zu finanzieren." So utopisch das auch klingen mag. Bis die Hühner Eier legen, dauert es allerdings noch ein halbes Jahr. Also muss Geld her.

Seit Mai ist Shari wieder in Düsseldorf und hat auch hier eine NGO mit gleichem Namen gegründet. Bis sie im August für ein Jahr rüber fliegt, will sie ihr Projekt bekannter machen: "In meiner Schule soll vor allem die Kreativität gefördert werden, und die Kinder sollen einen freien Willen entwickeln."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort