Düsseldorf OB will "Skulpturen-Walk" in der Innenstadt

Düsseldorf · Künstler und Sammler sollen über Verein ihre Plastiken temporär zur Verfügung stellen. Route vom Ehrenhof zum Gründgens-Platz.

 Drei der vielen Düsseldorfer Skulpturen: Nashorn von Johannes Brus im Ehrenhof.

Drei der vielen Düsseldorfer Skulpturen: Nashorn von Johannes Brus im Ehrenhof.

Foto: endermann

Eine in Düsseldorf immer wieder diskutierte Idee könnte bald konkret werden: OB Dirk Elbers will einen Verein für Künstler und Sammler gründen, die ihre Werke temporär für den öffentlichen Raum zur Verfügung stellen. Das Ziel ist ein "Skulpturen-Walk", wie es Elbers nennt, eine Route durch die Innenstadt entlang der Plastiken.

Der Nagel von Günther Uecker wird im Beisein des Künstlers (r.) am Kö-Bogen eingesetzt.

Der Nagel von Günther Uecker wird im Beisein des Künstlers (r.) am Kö-Bogen eingesetzt.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Davon gibt es bereits etliche im öffentlichen Raum der Düsseldorfer Innenstadt: Im Hofgarten beispielsweise die Skulptur "Reclining Figure in two Parts" von Henry Moore oder "Der Mahner" von Vadim Sidur, die Mendelssohn-Bartholdy-Statue neben dem Opernhaus, der gerade vor den Libeskind-Bauten aufgestellte Nagel von Günther Uecker (ein Geschenk des Industrie-Clubs), das Nashorn von Johannes Brus im Ehrenhof, das Gründgens-Denkmal hinter dem Schauspielhaus und viele mehr.

Sie sollen durch weitere ergänzt werden. Das abschließende Konzept wird noch diskutiert: "Es stellen sich die Fragen, wie lange welche Skulptur stehen soll, ob die Fundamente bleiben und nur der obere Teil wechselt", sagt Elbers. Das alles müsse mit der Gründung des Vereins noch geklärt werden. Im Zentrum steht für ihn jedoch der Ehrenhof mit dem Museum Kunstpalast und dem NRW-Forum. "Ich will, dass da Leben reinkommt." Dies sei zum Beispiel mit den roten Liegestühlen rund um den Brunnen im Sommer gelungen.

Vom Ehrenhof aus könnte der "Skulpturen-Walk" vorbei an der renommierten Kunstakademie durch den Hofgarten zum Kö-Bogen und schließlich zum Gustaf-Gründgens-Platz. Dort kann sich Elbers im Zuge der Neugestaltung ebenfalls Kunst im öffentlichen Raum vorstellen. "Das Thema ist spannend", sagt Elbers, denn mit einer solchen Kunst-Route ließe sich zeigen, welche "hochkarätigen Künstler und Sammler wir in Düsseldorf haben". Das könne zu einem touristischen Anziehungspunkt werden. "Man darf es aber auch nicht überziehen", warnt der Rathaus-Chef.

Damit liegt er auf der Linie von Volker Vogel, dem Stadtbildpfleger der Düsseldorfer Jonges. "Für mich ist eine Stadt wie ein Musikstück mit unterschiedlichen Sätzen und Spannungswechseln, mal ruhig, mal schnell", hatte er im Sommer im Interview mit der Rheinischen Post gesagt. Er warnte davor, auf dem neuen Jan-Wellem-Platz, der im Bereich Schadowstraße/Berliner Allee entsteht, ein Kunstwerk hinzustellen. Man müsse sich genau überlegen, welche Kunst dahin passe, wo Leute aus dem U-Bahnhof strömten und Einkaufstrubel herrsche. "Ich denke, man muss nicht alles mit 'offizieller' Kunst aufhellen", sagte Vogel. Doch auch er brachte die Idee ins Spiel, auf der Achse vom Ehrenhof zur Königsallee weitere Standorte für Skulpturen einzurichten oder Aktionsflächen für wechselnde Objekte. Auch unter den Künstlern bei den Jonges machten sich etliche dafür stark.

Der 2700 Mitglieder starke Heimatverein hat der Stadt erst kürzlich zum 725-Jahr-Jubiläum eine Licht-Installation des japanischen Künstlers Kanjo Také am "Jrönen Jong" im Hofgarten geschenkt.

(RP)
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