Wahlen in Düsseldorf Mehr Oberbürgermeister-Kandidaten als je zuvor

Düsseldorf · Schon zwölf Personen haben eine OB-Kandidatur in Düsseldorf angekündigt. Neben den Bundestagsparteien wollen auch Kleinparteien antreten. Noch ist allerdings unklar, ob alle die benötigten Unterschriften von Unterstützern erhalten.

Stichwahl Düsseldorf 2020: Die Oberbürgermeister-Kandidaten in Bildern
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Das sind die Düsseldorfer OB-Kandidaten 2020

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Foto: Andreas Bretz

Bei der anstehenden Kommunalwahl deutet sich eine Rekordzahl an Kandidaten für das Oberbürgermeister-Amt an. Unserer Redaktion sind schon zwölf Personen bekannt, die eine Kandidatur angekündigt haben. Das Amt wird am 13. September durch eine Direktwahl besetzt.

Unklar ist aber noch, ob alle Interessenten die nötige Zahl an Unterstützer-Unterschriften vorlegen können. Die Frist wurde wegen der Corona-Krise bis zum 28. Juli verlängert. Erst dann wird sich das Wahlamt zur Zulassung äußern. Alle Parteien, die seit der jüngsten Wahl im Jahr 2014 nicht durchgehend im Stadtrat vertreten waren, müssen die Unterschriften vorlegen.

Alle sechs im Bundestag vertretenen Parteien haben dieses Mal in Düsseldorf Kandidaten für den Posten an der Rathausspitze aufgestellt. Die FDP hatte 2014 darauf verzichtet, neu ist auch eine Kandidatur der AfD. Dazu kommen sechs Kandidaten von Kleinparteien oder Wählergemeinschaften, darunter die Satirepartei Die Partei, die proeuropäische Bürgerbewegung Volt, die Klimaliste Düsseldorf oder die Freien Wähler. Der einzige Kandidat, der außer Amtsinhaber Thomas Geisel (SPD) auch vor sechs Jahren schon angetreten war, ist Republikaner-Ratsherr Andre Maniera.

Auch wenn die meisten Bewerber chancenlos sind, erhoffen sich Parteien davon Vorteile. Eine Kandidatur für den Oberbürgermeister-Posten verleiht den Parteien mehr Aufmerksamkeit im Wahlkampf und ermöglicht ihnen Zugänge etwa zu Podiumsdiskussionen. Die Piratenpartei zum Beispiel hat sich trotzdem gegen eine Kandidatur entschieden.

Bei der Wahl 1999 hatten nur die vier damals im Bundestag vertretenen Parteien CDU, SPD, Grüne und FDP Kandidaten aufgestellt, in den drei folgenden Wahlen waren es jeweils sieben Kandidaten. Nun wächst die Zahl offenbar weiter – ein Zeichen für die Zersplitterung der Parteienlandschaft.

Wie vor sechs Jahren wird es wieder eine Stichwahl um das OB-Amt geben, falls keiner der Bewerber mindestens 50 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang erhält. Die Landesregierung war vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, diese Regelung zu kippen. Die Stichwahl ist auf den 27. September terminiert.

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