"Vernünftig sein und kürzer treten" OB Erwin - nach der Arbeit in die Klinik

Düsseldorf · Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) ist offenbar auf dem Weg der Besserung, aber durch die Folgen einer Blutvergiftung immer noch geschwächt. Gestern leitete er die Verwaltungskonferenz, zu der sich jeden Dienstag um 9 Uhr sämtliche Beigeordnete versammeln, um aktuelle Projekte, Konzepte und Entwicklungen aus ihren Bereichen durchzusprechen.

 OB Joachim Erwin bekam bei der Wahl zum Aufsichtsrat die viertmeisten Stimmen.

OB Joachim Erwin bekam bei der Wahl zum Aufsichtsrat die viertmeisten Stimmen.

Foto: RP, W. Gabriel

Nach der Konferenz kehrte Erwin jedoch wieder ins Rather Augusta-Krankenhaus zurück. "Ich muss jetzt wirklich vernünftig sein und kürzer treten", sagte der OB im Gespräch mit unserer Zeitung.

Erwin, der 2003 an Darmkrebs erkrankt ist und sich seitdem immer wieder Operationen und Chemotherapien unterziehen musste, war Mitte April mit 40 Grad Fieber ins Krankenhaus gekommen. Die Ursache war eine Blutvergiftung. Nach knapp zwei Wochen wurde der 57-Jährige entlassen, machte eine Reha in Korschenbroich, war wieder ein paar Tage im Büro.

Vorvergangenes Wochenende hatte Erwin jedoch einen Rückfall, musste erneut mit hohem Fieber in die Klinik. Der Grund ist ein Infektionsherd im Körper, vermutlich eine Folge der Blutvergiftung. Die verordnete Ruhe fällt einem Mann wie Erwin, für den noch vor zwei Monaten 70-Stunden-Wochen normal waren, schwer, er spricht von "Gefangenschaft", wenn er das Krankenhaus meint. Von seiner Büroleiterin Christina Begale lässt er sich täglich die Post bringen, hält ständig Kontakt zu seinem Sprecher, dem Leiter des Amts für Kommunikation Kai Schumacher.

Während seiner Abwesenheit vertritt Stadtdirektor Helmut Rattenhuber den Oberbürgermeister innerhalb der Verwaltung, deren Chef Erwin qua Amt ist. Nach außen übernimmt der Erste Bürgermeister Dirk Elbers (CDU) die repräsentativen Termine - sofern ihm welche zugeteilt werden.

(RP)
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