Düsseldorf OB Dirk Elbers nach dem Sturz: "So ein Mist"

Düsseldorf · Der Oberbürgermeister hat die Operation gut überstanden und muss noch eine Woche im Krankenhaus bleiben. Gebrochen ist der rechte Oberschenkelknochen. Die Ratssitzung verfolgte Elbers im Internet.

Er war nicht anwesend und spielte am Donnerstag doch an vielen Stellen in der Stadt eine große Rolle: Oberbürgermeister Dirk Elbers. Seine Operation am Mittwochnachmittag ist gut verlaufen, teilte die Stadt gestern mit. Eine Woche wird das Stadtoberhaupt noch in seinem Krankenzimmer in der Kaiserswerther Diakonie bleiben müssen. Wie zu hören ist, ist nicht die Hüfte, sondern der rechte Oberschenkelknochen gebrochen.

Elbers war am Mittwoch nach einer Pressekonferenz zu den Special Olympics auf dem Marktplatz vor dem Rathaus bei einem Tennismatch ausgerutscht und schwer gestürzt. Schnell war klar, dass es sich um eine schwere Verletzung handelte. Die Ärzte in der Diakonie entschieden, dass Elbers umgehend operiert werden müsse. Zwar hat der OB starke Schmerzen und erhält dementsprechende Medikamente, aber seinen Humor hat er bereits wieder. In einer SMS vom Krankenbett kommentierte er sein Missgeschick trocken mit der Bemerkung: "So ein Mist."

Die letzte Sitzung des Stadtrats vor der Kommunalwahl fand ohne den OB statt. Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann leitete die Sitzung und betonte zu Beginn: "Es geht Herrn Elbers der Situation entsprechend gut." Er habe ihr gesagt, vom Krankenbett aus die Live-Übertragung der Sitzung im Internet zu verfolgen. "Falls er zuhört, wünschen wir ihm von hier aus rasche Genesung." Das bestätigten die Ratsmitglieder parteiübergreifend per Klatschen und Klopfen. "Im Namen des OB" dankte Strack-Zimmermann auch den 16 Ratsleuten, die nicht erneut bei der Kommunalwahl antreten und für die es deshalb die letzte Ratssitzung war, für ihren Einsatz.

Stadtsprecherin Natalia Fedossenko bestätige, dass Elbers sein Laptop vor sich habe und vom Krankenbett aus dienstliche Telefonate führe. Nach derzeitigem Stand gehe man davon aus, dass er eine Woche im Krankenhaus bleibe und danach eine Reha folge - möglicherweise ambulant, so dass er seinen Dienstgeschäften nachgehen könne. "Er ist körperlich fit, deshalb ist ein positiver Verlauf wahrscheinlich", so Fedossenko. Dem OB tue es sehr Leid, dass er die ausscheidenden Ratskollegen nicht persönlich verabschieden könne. Viele Bürger schickten Elbers Karten mit Genesungswünschen und Blumen ins Krankenhaus. Die Bitte der Stadt: Die Bürger mögen diese, um das Krankenhaus zu entlasten, lieber ins Rathaus senden. Auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat Genesungswünsche übermitteln lassen.

Für gestern Morgen hatte Elbers als OB und Aufsichtsratsvorsitzender der Messe 800 Gäste in die Stadthalle eingeladen. Dort fand ein Empfang für Messe-Chef Werner Dornscheidt statt, der seinen 60. Geburtstag feierte. Die Elbers-Rede trug Stadtdirektor Manfred Abrahams vor.

(D. RICHTERS, H. ONKELBACH UND U.-J. RUHNAU)
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