Methadon-Praxis OB-Besuch am Kamper Acker: Anwohner uneins

Düsseldorf · Bei Anwohnern und benachbarten Einzelhändlern ist der Kamper Acker in Holthausen ein Dauer-Ärgernis. Sie kritisieren seit vielen Jahren die Trinker- und Drogenszene, die sich dort etabliert hat und den vor nicht allzu langer Zeit umgestalteten Platz wenig attraktiv macht. Alle sind sich einig, dass es richtig schlimm geworden ist, seit eine Methadon-Praxis dort täglich bis zu 200 Drogensüchtige versorgt.

 Auf dem Kamper Acker hat sich eine Trinkerszene etabliert.

Auf dem Kamper Acker hat sich eine Trinkerszene etabliert.

Foto: Christoph Goettert

Obwohl Konsum von Alkohol bei dieser Therapie verboten ist, bleiben viele Patienten auf dem Platz und trinken, beobachteten die Nachbarn. Es hat mehrere Runde Tische gegeben, der städtische Ordnungsdienst OSD kontrolliert dort häufiger als in anderen Teilen der Stadt - bisher alles ohne Erfolg.

Am 13. September zogen einige der Geplagten mit ihrem Anliegen vor den Beschwerdeausschuss. 40 Bürger saßen im Publikum und forderten ein generelles Alkoholverbot für den Kamper Acker. Doch das, so führte Ordnungsamtsleiter Michael Zimmermann aus, sei rechtlich nicht umsetzbar. Die SPD brachte einen Trinkerraum ins Gespräch, Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth (CDU) fordert, die Zone des anliegenden Kinderspielplatzes auszudehnen, weil Alkohol auf Spielplätzen verboten ist.

Jetzt will sich OB Dirk Elbers (CDU) selbst ein Bild von der Situation machen. Am Montag, 1. Oktober, 15 Uhr, kommt der Rathaus-Chef für eine Stunde zum Kamper Acker. Der angekündigte Besuch des OB kommt bei den Bürgern unterschiedlich gut an. "Der Kamper Acker stirbt, falls nichts geschieht", titelt eine Initiative auf einem Flugblatt und bittet möglichst viele Betroffene, zu kommen und dem OB ihre Meinung zu sagen. Anwohner Hermann Becker freut sich zwar darüber, dass Elbers kommt. Er hält aber die Bekanntgabe von Termin und Uhrzeit für "nicht gerade glücklich". Denn die ansonsten alltäglichen Missstände werden seiner Ansicht wegen der Ankündigung sicherlich nicht zu beobachten sein.

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