Einzelhandel Black Friday bremst Adventsgeschäft

Düsseldorf · Die Stadt war zwar proppevoll, gekauft wurde aber noch wenig. Viele Kunden wollten sich erst einmal informieren.

 Bis am späten Nachmittag der Regen einsetzte, war die Stadt am Samstag proppevoll, wie hier auf der Berger Straße.

Bis am späten Nachmittag der Regen einsetzte, war die Stadt am Samstag proppevoll, wie hier auf der Berger Straße.

Foto: Anne Orthen (ort)

Für den Düsseldorfer Einzelhandel hat mit dem ersten Adventswochenende die heiße Phase des Weihnachtsgeschäftes begonnen. Knapp 19 Prozent ihres Jahresumsatzes erwirtschaften die Händler in den beiden letzten Monaten des Jahres. Entsprechend hoch waren die Erwartungen.

Umsätze Ralf Engel, Geschäftsführer des Handelsverbandes Nordrhein/Rheinland, spricht nach der Befragung zahlreicher örtlicher Händler von einem „verhaltenen Auftakt“. Einige Händler sind aber auch sehr zufrieden mit dem bisherigen Weihnachtsgeschäft. „Unsere Erwartungen wurden erfreulicherweise erfüllt, sowohl was Kundenfrequenz wie auch die Umsätze angeht“, sagt beispielsweise Peter Franzen vom gleichnamigen Lifestyle Concept Store an der Kö.

Gründe Das Wetter war am Samstag besser als vorhergesagt. Viele Menschen nutzten das trockene Wetter deshalb eher für einen Besuch der – sehr gut frequentierten – Weihnachtsmärkte. Auch der Black Friday vor einer Woche habe mit seinen zahlreichen Preissenkungen bereits Umsätze vorweggenommen, sagt Engel. Das bestätigt auch Jan Schnatmann, Geschäftsführer von Galeria Kaufhof an der Kö. „Nach einem äußerst erfolgreichen Black Friday-Wochenende haben die Kunden diese Woche erstmal durchgeatmet“, so Schnatmann. Sorgen macht man sich noch nicht: Die Zurückhaltung der Kunden zu Beginn der Adventszeit sei normal, sagt Engel. Zunächst stünden Aussuchen und Beratung im Vordergrund. Gekauft würde später.

Verkaufsrenner Die Nachfrage nach Spielwaren und Parfümerie-Artikeln, die gut zu Nikolaus verschenkt werden können, war groß. Auch Süßwaren und Adventskalender liefen erwartbar gut. Gute Geschäfte verzeichnete auch Weinhändler Christopher Sistermanns vom VIF-Weinerleben an der Rethelstraße. „Viele Kunden kaufen jetzt einzelne Flaschen, um den Wein fürs Weihnachtsessen oder als Geschenk zu testen. Auch unser Winzerglühwein war sehr gefragt.“

Verkehr Ab 14 Uhr wurde es schwierig, einen Parkplatz zu finden, unmöglich aber war es nicht, heißt es bei der Polizei. Am Nachmittag kam der Verkehr besonders in den Bereichen Heinrich-Heine-Allee, Königsallee und Carlsplatz ins Stocken. Obwohl der erste Einkaufssamstag auf den Straßen vergleichsweise ruhig verlief, registrierte die Polizei deutlich mehr rücksichtslose Fahrer als im Vorjahr: Allein 13 Autos waren so verkehrsbehindernd geparkt, dass sie abgeschleppt werden mussten. 180 Autofahrer kamen mit kostenpflichtigen Verwarnungen davon.

Pilotprojekt Mäßig blieb das Interesse am neuen Park-and-Ride-Angebot, das Stadt und Provinzal gemeinsam in Wersten ausprobieren. Dort hatte die Versicherung zwar ihr Mitarbeiterparkhaus gegen neun Euro Tagesgebühr inklusive einer Rheinbahnkarte für vier Personen geöffnet. Allerdings war das Parkhaus für Ortsunkundige nur schwer zu finden und blieb deshalb weitgehend leer.

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