Kommentar Nur Erfolge können motivieren

Wer durch Abi-Zeitungen verschiedener Jahrzehnte stöbert, wird rasch merken, wie sehr die Bedeutung des Politischen für junge Menschen abgenommen hat. Viel Buntes, viel Lustiges und jede Menge Freundschaftsbekundungen entdeckt man dort, wo früher – manchmal bis zur Grenze des guten Geschmacks – provoziert und politisiert wurde.

Wer sich heute als ganz Junger in Gremien und Parteien engagiert, gehört zu einer Minderheit, stammt nicht selten aus einer Familie, in der zumindest ein Elternteil bereits politisch aktiv ist. Freilich bringt es nichts, in (groß-) elterlicher Attitüde vergangenen Zeiten hinterherzuweinen. Politik – richtig kommuniziert – kann auch heute noch elektrisieren. Die Idee, Düsseldorfer Jugendliche ab zwölf Jahren an der Willensbildung in ihrer Stadt zu beteiligen, sie Politik üben zu lassen, bleibt im Grundsatz richtig. Sie muss nur besser in die Schulen kommuniziert werden. Und es muss – jenseits langatmiger Ausschusssitzungen – Erfolgserlebnisse geben. Ein Skaterpark (nach jahrelanger Debatte) reicht als Motivation nicht. Jörg Janssen

(RP)
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