Düsseldorf Nur 24.000 Türken nehmen an der Wahl im ISS-Dome teil

Düsseldorf · Das Interesse an der Wahl des neuen türkischen Staatspräsidenten fiel deutlich geringer aus als erwartet. Knapp 260.000 türkische Staatsbürger aus Düsseldorf und der Region waren aufgerufen, im ISS-Dome, das zum Wahllokal umgewandelt worden war, ihre Stimme abzugeben - es war das erste Mal, dass sie in Deutschland an einer Wahl in der Türkei teilnehmen konnten.

Düsseldorf: Nur 24.000 Türken nehmen an der Wahl im ISS-Dome teil
Foto: Andreas Endermann

Die Türkische Gemeinde hatte mit einer Wahlbeteiligung von gut 80 Prozent gerechnet: Schließlich wird sich bei der Wahl, die in der Türkei für den 10. August angesetzt ist, auch entscheiden, ob der umstrittene Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan Staatschef der Türken wird. Doch nur knapp 24.000 Wähler machten in einer der mehr als 90 Wahlkabinen ihr Kreuz auf dem Stimmzettel.

Die türkische Regierung und das türkische Generalkonsulat hatten einen erheblichen Kosten- und Arbeitsaufwand für die erste Wahl auf deutschem Boden betrieben: So waren bundesweit sieben Messe- und Veranstaltungshallen in Wahllokale umgewandelt worden, darunter auch das Berliner Olympiastadion, um den 1,4 Millionen Wahlberechtigten die Stimmabgabe zu ermöglichen. In den Generalkonsulaten hätte man den Wählerandrang nicht bewältigen können.

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Warum die Wahlbeteiligung im Einzugsgebiet des Düsseldorfer Generalkonsulats so gering ausfiel, ist eine Frage, die die türkische Vize-Konsulin in der Landeshauptstadt, Nesrin Tuncay, beschäftigt. Vier Tage lang, jeweils von 8 bis 17 Uhr, konnten die Staatsbürger in Rath wählen. Für die erste türkische Wahl in Deutschland sei man zwar zufrieden gewesen, sagte Tuncay. Bei der Wahlbeteiligung seien aber möglicherweise mehrere ungünstige Faktoren zusammengekommen.

So fand die Wahl zum türkischen Staatspräsidenten während der Urlaubs-/Ferienzeit statt. Zudem könnte auch das Registrierungsverfahren zur Wahlanmeldung eine Rolle gespielt haben: So mussten sich die Wahlberechtigten online mehrere Wochen im Voraus registrieren und einen Termin für die Stimmabgabe vereinbaren und hatten dann ein Zeitfenster von vier Stunden, um ihre Stimme vor Ort abzugeben.

(RP)
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