Düsseldorf NRW-Forum wird Zentrum für Fotografie

Düsseldorf · Die Pläne für die Zukunft des NRW-Forums nehmen erste Formen an. Die Stadt will in den Räumen des Museums im Ehrenhof, das durch den Ausstieg des Landes NRW vor dem Ende steht, ein Zentrum für Fotografie und Neue Medien einrichten. Es soll an das benachbarte Museum Kunstpalast angegliedert werden.

Das NRW-Forum soll bald anders heißen, aber weiterhin viele Foto-Ausstellungen beherbergen. Zuletzt wurden unter anderem Fotoshows von Bryan Adams und Rankin gezeigt.

Das NRW-Forum soll bald anders heißen, aber weiterhin viele Foto-Ausstellungen beherbergen. Zuletzt wurden unter anderem Fotoshows von Bryan Adams und Rankin gezeigt.

Foto: Schaller,Bernd

Die Ausstellungen sollen dasselbe Spektrum umfassen wie das NRW-Forum, also vor allem Fotografie, Mode und Architektur behandeln. Der Name wird sich aber ändern - schließlich muss die Stadt das Museum ab 2014 ohne das Land NRW stemmen.

Wie sich das Museum konkret gestaltet, hängt davon ab, welche Partner die Stadt gewinnt. Es laufen Gespräche mit Archiven und Stiftungen. Darunter sind das Archiv der Fotografie der Rheinischen Kunstszene, die Zero-Stiftung sowie das Institut für Kulturdokumentation. Denkbar sei auch, die Wim-Wenders-Stiftung in das Konzept einzubeziehen, sagte der Beigeordnete Hans-Georg Lohe im Kulturausschuss. Damit könnte das neue Haus eine Sammlung erhalten und dadurch - anders als das NRW-Forum - ein Museum im engeren Sinn werden. Anders als beim Vorgänger soll auch der Forschung ein fester Platz zukommen: Ein Partner soll das renommierte Fotolabor Grieger werden. Es könnte sich engagieren in Seminaren zu Themen wie Bildtechnik oder Restaurierung.

Die Landesregierung hatte vor wenigen Monaten beschlossen, die Förderung für das NRW-Forum nach 16 Jahren auslaufen zu lassen. Zugleich verkündeten die künstlerischen Leiter, Werner Lippert und Petra Wenzel, ihren Rückzug zum Ende des laufenden Jahres. Für das Museum, das vor allem für seine Foto-Ausstellungen wie derzeit mit Werken von Bryan Adams gefeiert wird, bedeutet dies in seiner jetzigen Form das Ende.

Alle Pläne für die Zukunft, so betont Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, sind bislang nur Pläne. Die politischen Gremien müssen zustimmen, auch das Kuratorium der Stiftung Museum Kunstpalast wird befragt. "Wir haben ja noch etwas Zeit", sagt Lohe. Anfang des Jahres 2014 wird zunächst das Filmmuseum die Räume nutzen und eine Ausstellung für die Quadriennale zeigen. Danach könnte das neue Zentrum eröffnen.

Entscheidende Fragen sind noch nicht beantwortet. Dazu gehört vor allem die Finanzierung. Die Stadt wird zwar ihren Zuschuss für das NRW-Forum von 450 000 Euro auch für das Fotozentrum weiter zahlen, aber wohl nicht den gestrichenen Zuschuss des Landes von 650 000 Euro übernehmen. Neue Sponsoren wurden noch nicht vorgestellt. Es könnte dem Museum am nötigen Spielraum fehlen.

Außerdem benötigt das Haus einen künstlerischen Leiter. Oberbürgermeister Dirk Elbers und Kunstpalastdirektor Beat Wismer würden die Federführung bei der Suche übernehmen. Der neue Leiter muss durch das Andocken an den Großbetrieb Kunstpalast viel mehr Rücksicht nehmen als Lippert und Wenzel, die relativ unabhängig arbeiten. Und er muss ein Angebot machen, das am NRW-Forum gemessen werden wird, dessen Schließung in der Kunstszene schwer bedauert wird - kein leichter Job.

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