Düsseldorf Notruf bleibt stumm

Düsseldorf · Der Aufzug im Garather S-Bahnhof ist am Sonntagmittag steckengeblieben. Weil der Alarmknopf nicht funktionierte, musste die Feuerwehr einen Mann befreien. Die Deutsche Bahn vermutet technisches Versagen.

Garath Für Andreas Bukowski war es ein Schreck in der Mittagsstunde. Plötzlich bleibt der Aufzug am Garather S-Bahnhof stecken. Bukowski behält die Ruhe. Sich der Situation bewusst, drückt er den Alarm-Knopf. Doch es passiert gar nichts. Der Notruf bleibt stumm. Denn der Klingelknopf funktioniert nicht.

Glücklicherweise kommen in diesem Moment Passanten vorbei. Einer von ihnen ist Klaus Mauersberger, der sich zunächst nur wundert, dass der Aufzug sich nicht bewegt, obwohl ein Mann sich darin befindet. Der Bezirksvorsteher, zuständig für Garath und Hellerhof, erkennt die Situation sofort. "Ich wusste, da stimmt etwas nicht", berichtet er später. Er geht durch die ziemlich dunkle Unterführung Richtung Aufzug und versucht zunächst, die Türe aufzustemmen. Doch das gelingt Mauersberger nicht. Andreas Bukowski behält in dem gläsernen Aufzug die Nerven, versucht noch mal die Notruf-Klingel zu drücken. Doch die bleibt weiter stumm.

Mauersberger holt sein Handy aus der Tasche und ruft die Deutsche Bahn und die Feuerwehr an. Wenige Minuten später trifft die Feuerwehr am S-Bahnhof an der Koblenzer Straße ein. Es ist Sonntagmittag, 13.15 Uhr. Die Männer benötigen für ihren Einsatz gerade einmal zehn Minuten, wie gestern aus dem Protokoll ersichtlich ist. "Wir haben für jeden Aufzug Spezialschlüssel", erklärt Jochen Hermes, Sprecher bei der Feuerwehr. Mit dem Schlüssel kann die Feuerwehr über die Hydraulik den Aufzug rauf und runterfahren. Und so ist das Problem schnell gelöst. Unten angekommen, öffnet die Feuerwehr die Aufzugtür und Andreas Bukowski kann aussteigen. Für die Feuerwehr war das ein Routine-Einsatz.

Für die Deutsche Bahn allerdings ist es dieser Fall nicht. "Das ist sicher sehr unangenehm", sagt ein Bahnsprecher und ergänzt, eine solche Situation käme äußerst selten vor. Auch die Kontroll-Firma der Bahn sei nach dem Anruf von Mauersberger am Sonntagnachmittag nach Garath rausgefahren. Da allerdings war der Aufzug schon geöffnet. "Die Feuerwehr war schneller", gesteht der Bahnsprecher. Nach Angaben der Bahn handelt es sich bei diesem Fall um ein unglückliches Ereignis. Denn die Notrufe, nicht nur in den Aufzügen, werden regelmäßig kontrolliert und getestet.

"Mindestens einmal in der Woche sind unserer Mitarbeiter draußen und kontrollieren die Notrufe", sagt ein Bahnsprecher. Was in Garath passiert ist, warum der Notruf nicht funktionierte, ließ die Bahn gestern noch prüfen. Sie geht aber von technischem Versagen aus.

(RP)
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