Bürgerumfrage Note Eins für die Stadtverwaltung
Düsseldorf · Bei einer Bürgerumfrage im Auftrag von "Focus Money" lag das Düsseldorfer Rathaus im Vergleich der 15 größten Städte in allen Bereichen vorne – ob Service, Transparenz oder Bürgerfreundlichkeit. Minuspunkte gab's nur von Senioren und Singles. Schlusslichter des Rankings sind Berlin und Köln.
Umfrage: Wie bewerten Sie den Service der Stadtverwaltung Düsseldorf?
Bei einer Bürgerumfrage im Auftrag von "Focus Money" lag das Düsseldorfer Rathaus im Vergleich der 15 größten Städte in allen Bereichen vorne — ob Service, Transparenz oder Bürgerfreundlichkeit. Minuspunkte gab's nur von Senioren und Singles. Schlusslichter des Rankings sind Berlin und Köln.
Der Dauerregen auf der Festwiese der Kirmes konnte die blendende Laune von OB Dirk Elbers (CDU) nicht schmälern: "Ein schöner Tag", schwärmte der Rathaus-Chef. Der Grund für seine Freude: Innerhalb nur weniger Tage hat Düsseldorf gemessen an anderen deutschen Großstädten Bestnoten abgeräumt.
Eine Untersuchung von Ernst & Young bescheinigte, dass ausländische Unternehmen 2011 in der NRW-Landeshauptstadt mehr als in jeder anderen deutschen Großstadt in Projekte investiert haben. Das gilt als Gradmesser für gute Ansiedlungspolitik. Und in der gestern veröffentlichten, von "Focus Money" in Auftrag gegebenen Studie ging die Note Eins sogar direkt ans Rathaus: Im Vergleich der Verwaltungen der 15 größten Städte in Deutschland wurde Düsseldorf in jeder der sechs Kategorien von den befragten Bürgern mit "sehr gut" bewertet.
Das Kölner Beratungsunternehmen ServiceValue hatte in einer repräsentativen Umfrage im Mai dieses Jahres online 2806 Bürger aus Großstädten (s. Info-Kasten) zu ihrer Zufriedenheit mit der jeweiligen Stadtverwaltung befragt. Dabei ging es um Grundversorgung (z.B. Kitas, Krankenhäuser, ÖPNV), Transparenz — sowohl bei Rechnungen und Gebühren als auch bei Planungsverfahren und Zuständigkeiten. Das Kulturangebot spielte ebenso eine Rolle wie die Qualität der Bürgerberatung. Abgefragt wurde zudem, wie die Behörden mit Beschwerden umgehen, wie stark Bürger bei städtischen Entscheidungen eingebunden werden sowie die Bereiche Umwelt, Wirtschaftsförderung und Stadtteile.
Düsseldorf belegte in der Gesamtwertung wie in allen Einzelkategorien den ersten Platz. Hamburg, Köln und Berlin landeten auf den drei hintersten Plätzen. Familien (Haushalte, in denen mindestens ein Kind lebt) gaben Düsseldorf ebenfalls die Note "sehr gut". Nur in der Bewertung von Senioren (ab 55 Jahre) und Singles (ohne Verwitwete und Geschiedene) erreichte die NRW-Landeshauptstadt lediglich die Plätze vier beziehungsweise fünf. Von den Senioren wurde Nürnberg als beste Stadt bewertet, gefolgt von München und Frankfurt. Bei den Singles schnitt Hannover am besten ab. Vor Düsseldorf kamen noch Bremen, Dresden und Dortmund. Berlin blieb konsequent das Schlusslicht.
Laut Stefan Heinisch, Manager bei ServiceValue, hat Düsseldorf zu Recht so glänzend abgeschnitten: "Eine Landeshauptstadt, die trotz der vielen Sonderaufgaben, die diese Rolle mit sich bringt, schuldenfrei bleibt, dennoch ein gutes Kulturangebot hat und in Infrastruktur investiert — das ist schon ein Pfund, mit dem man wuchern kann", betont der Diplom-Kaufmann.
Nach Ansicht von Elbers ist das vor allem ein Verdienst der mehr als 10 000 städtischen Mitarbeiter. Ratschläge an weit abgeschlagene Städte wie Berlin will er nicht geben. Und das Geheimnis des Düsseldorfer Erfolgs? "Hochmotivierte Mitarbeiter, straffe Führung, wobei natürlich auch Fehler vorkommen können." Dass der Weg richtig sei, bestätigten nun zwei Studien hintereinander. "Das macht Erfolg sichtbar." Dem konnte auch SPD-Fraktionschef Markus Raub nichts entgegensetzen: "Ich weiß, dass unsere Stadtverwaltung gut ist, weil die Mitarbeiter gut sind", sagte er. Von so viel Erfolg verwöhnt konterte Elbers: "Jetzt muss ich nur noch Gästeschützenkönig werden." Es war nicht ganz ernst gemeint — den Vogel schoss schließlich ein Siemens-Manager ab.
