Meine Herausforderung 2014 "Noch nie konnte meine Partei hier eine Wahl gewinnen"

Das Jahr 2014 birgt für mich vor allem eine Herausforderung: Zum zweiten Mal kandidiere ich für die CDU für den Stadtrat – und zwar in Lierenfeld, dem Stadtteil in Düsseldorf, in dem die SPD am stärksten ist.

 Christian Rütz ist 35 Jahre alt und in Lierenfeld aufgewachsen. In dem ehemaligen Arbeiterviertel tritt er bei der Kommunalwahl für die CDU an.

Christian Rütz ist 35 Jahre alt und in Lierenfeld aufgewachsen. In dem ehemaligen Arbeiterviertel tritt er bei der Kommunalwahl für die CDU an.

Foto: Andreas Bretz

Das Jahr 2014 birgt für mich vor allem eine Herausforderung: Zum zweiten Mal kandidiere ich für die CDU für den Stadtrat — und zwar in Lierenfeld, dem Stadtteil in Düsseldorf, in dem die SPD am stärksten ist.

Noch nie konnte meine Partei hier eine Wahl gewinnen. Doch ich möchte das schier Unmögliche auch dieses Mal versuchen und per Direktmandat in den Rat einziehen.

Denn ich bin in Lierenfeld aufgewachsen, bin hier zur Schule gegangen, habe mich als Jugendlicher in der Pfarre engagiert und kenne jede Straße, jede Ecke. Ich wohne und lebe im Stadtteil und habe Spaß daran, die Menschen davon zu überzeugen, dass meine Partei mehr für sie und für Lierenfeld erreichen kann.

Ob mit Info-Ständen, Briefen, Plakaten oder Hausbesuchen — während des Wahlkampfes in den kommenden Monaten möchte ich beweisen, dass wir Lierenfeld schöner und lebenswerter für die Menschen machen, zum Beispiel durch mehr barrierefreie Haltestellen und mehr Einkaufsmöglichkeiten im Zentrum des Stadtteils. Dabei gilt es, unterschiedliche Gruppen von Wählern zu überzeugen: Denn Lierenfeld ist ein altes Arbeiterviertel und bereits seit Jahrzehnten sozialdemokratisch geprägt. Familien leben hier über Generationen und ändern oft ihr Wahlverhalten nicht. Man könnte sogar sagen, manche SPD-Wähler sind strukturkonservativ und denken: "Das haben wir immer schon so gemacht." Viele soziale Einrichtungen wie etwa Altersheime werden außerdem von der Arbeiterwohlfahrt betrieben — und deren Vorsitzender in Lierenfeld ist mein Konkurrent von der SPD. Und schließlich leben auch viele Menschen mit ausländischen Wurzeln im Stadtteil, die sich noch kaum mit der Lokalpolitik beschäftigt haben. Auch sie gilt es, zu überzeugen.

Aber zugegeben: Es wird schwer. Das sieht man schon an den Zahlen. Denn bei der vergangenen Kommunalwahl bekamen die Sozialdemokraten in Lierenfeld 42,3 Prozent der Stimmen — so viel wie in keinem anderen Stadtteil in ganz Düsseldorf. Die CDU holte hingegen 30,2 Prozent der Stimmen. Wenn es für mich also nicht mit dem Direktmandat klappt, muss ich auf die Liste hoffen. In diesem Jahr stehe ich auf dem guten Listenplatz 8. Das sehe ich als großen Vertrauensbeweis meiner Partei, verlassen kann ich mich auf diesen Platz jedoch nicht. Bei der vergangenen Wahl 2009 gewann die CDU zum Beispiel so viele Wahlkreise, dass die Liste nicht zum Zuge kam. Damals rückte ich nach einem Jahr in den Rat nach. Ich werde deshalb dafür kämpfen, dass es in diesem Jahr direkt mit dem Einzug klappt!

Sollte die Überraschung tatsächlich gelingen, und wir die Wahl gewinnen, werde ich das natürlich zünftig feiern: mit meiner Familie und Freundin, den Parteifreunden in Lierenfeld und auch mit dem Kandidaten der SPD. Denn auch wenn wir politische Gegner sind, schätze ich ihn persönlich sehr. Christian Rütz

(RP)
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