Düsseldorf Niedrigwasser im Rhein wird für Schiffe zum Problem

Düsseldorf · Seit Monaten fällt kaum ein Tropfen Regen. Was die einen freut, bereitet der Binnenschifffahrt gerade immer mehr Probleme. Wird der Rhein zum Rinnsal?

 Langsam wird es eng für die Schiffe auf dem Rhein. Es regnet kaum, das Flussbett wird schmaler und das Wasser unterm Kiel wird flacher.

Langsam wird es eng für die Schiffe auf dem Rhein. Es regnet kaum, das Flussbett wird schmaler und das Wasser unterm Kiel wird flacher.

Foto: dpa, skm gfh

Langsam wird es eng für die Schiffe auf dem Rhein. Es regnet kaum, das Flussbett wird schmaler und das Wasser unterm Kiel wird flacher. "Die Schiffe können weniger Ladung aufnehmen - gerade mal die Hälfte dessen, was sie sonst laden", sagt Wasserbaumeister Josef Zimmermann vom Wasser- und Schifffahrtsamt in Düsseldorf am Mittwoch.

Das hat auch wirtschaftliche Folgen: Es wird zusätzlicher Frachtraum benötigt. Schiffe müssen öfter fahren, um die gleiche Ladung zu transportieren. Die Mehrkosten werden durch sogenannte Kleinwasserzuschläge vom Kunden ausgeglichen, sagt Zimmermann. Zudem steigt die Gefahr, dass sich Binnenschiffe festfahren.

Mit Pegelständen von 74 Zentimetern in Düsseldorf oder 1,16 Meter in Köln liegt der Rhein derzeit nur rund 30 Zentimeter von seinem Rekordtief aus dem Hitzejahr 2003 entfernt. Der Mittelwert liegt um die 2 Meter darüber. Ob die Zahlen weiter sinken, lässt sich derzeit nicht abschätzen und hängt vom Wetter ab. Doch Dr. Sebastian Kofalk von der Bundesanstalt für Gewässerkunde warnt: "Selbst wenn es jetzt regnet, entspannen sich die Pegelstände erst mittelfristig."

Doch zunächst sei ohnehin nicht mit dem erlösenden Regen zu rechnen. "Seit Februar liegen die Niederschläge fast überall unter dem Durchschnitt und das scheint sich zumindest nächste Woche nicht zu ändern", sagt Malte Witt vom Deutschen Wetterdienst in Essen.

Je mehr der Rhein sich zurückzieht, desto größer werden auch die Uferbereiche. Fußgänger können bei so niedrigen Pegelständen besonders gut Gestein und kleine "Schätze" finden, die der niedrige Pegelstand freigibt. Doch Zimmermann warnt auch vor möglichen Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg, die am Ufer liegen könnten. "Wenn man nicht weiß, was es ist, dann sollte man es lieber nicht anfassen", sagt der Wasserbaumeister.

(lnw)
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