Rauchverbot Nichtrauchen an der Uni: Dekan mahnt Studenten persönlich

Düsseldorf · Ein ungewohntes Bild bot sich gestern Besuchern der Cafeteria der Philosophischen Fakultät der Heine-Uni: kein einziger Raucher weit und breit. "Das ist ganz neu", sagt Marina Röltgen (23). Die Nichtraucherin ist oft in der Cafete und ist froh, dass das Rauchverbot endlich eingehalten wird: "Ich musste oft husten von der ganzen Qualmerei hier." Zwar herrscht in den Gebäuden der Uni seit Jahren Rauchverbot und hängen Schilder, die darauf hinweisen. Doch die Studenten pafften ungerührt weiter.

 Jan Hohenstein nimmt Rücksicht auf Nichtraucher und qualmt draußen. Dafür gab’s gestern Lob vom Dekan Ulrich von Alemann.

Jan Hohenstein nimmt Rücksicht auf Nichtraucher und qualmt draußen. Dafür gab’s gestern Lob vom Dekan Ulrich von Alemann.

Foto: RP/Werner Gabriel

Raucherzonen einrichten?

Damit soll nun, da das Verbot auch gesetzlich gilt, endlich Schluss sein. Deshalb kümmert sich der Dekan der Philosophischen Fakultät, Ulrich von Alemann, nun persönlich darum. "Ich bin immer wieder angesprochen worden, dass das Rauchverbot nicht eingehalten wird, zum Beispiel von Studenten mit Asthma", sagt der Dekan. "Daraufhin habe ich eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, klare Anti-Raucher-Politik zu machen, indem z.B. neue Schilder angebracht werden. Passiert ist nichts."

Der zuständige Dezernent der Uni, Sönke Biel, betont, das Verbot werde indes konsequent umgesetzt. Man prüfe nun, welche Schilder man anbringen könne und ob bzw. wie Raucherzonen eingerichtet werden können. Denkbar wären Räume mit spezieller Lüftungstechnik, Kabinen oder Unterstände auf dem Campus. Weil ihm die Prüfung zu lange dauerte, wurde von Dekan selbst aktiv:

Rund 100 Aushänge ließ er im Gebäudekomplex 23 verteilen, die auf das Verbot hinweisen und über mögliche Bußgelder zwischen 5 und 100 Euro hinweisen. "Es geht mir um zweierlei", sagte von Alemann der RP: "um Gesundheit und Rücksichtnahme, aber auch um die Sauberkeit in der Fakultät." Denn da eigentlich seit Jahren nicht geraucht werden soll, gibt es auch keine Aschenbecher mehr - und die Kippen landen auf dem Boden. Gerade in die Gänge verziehen sich viele Raucher, um ungestört zu qualmen. Von Alemann schreckt auch nicht davor zurück, Studenten anzusprechen und sie auf das Verbot hinzuweisen. Jan Hohenstein und Andreas Sturbeck jedoch sind schon freiwillig rausgegangen. "Im ersten Semester habe ich drinnen geraucht", gesteht Hohenstein. "Aber das ist nicht okay."

Auch an der Uniklinik wird das gesetzliche Verbot nun umgesetzt: Klinikweit darf in keinem Gebäude mehr geraucht werden. "Wir bauen alle Aschenbecher ab, auch die, die vor den Eingängen zu den Kliniken stehen", sagt Sprecherin Susanne Dopheide. Damit soll sicher sein, dass Nichtraucher weiträumig um die Gebäude herum geschützt sind. Raucherräume oder -nischen wie in anderen Gebäuden sind in Krankenhäusern nicht möglich.

(RP)
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