Landtagswahl NRW Nic Vogel, AfD

Nic Vogel legt sehr viel Wert darauf, nicht wie ein Rechtsaußen zu wirken. Der Besitzer eines Comicladens in Stadtmitte, der kürzlich seinen 50. Geburtstag gefeiert hat, betont seine liberale Erziehung als Sohn eines Jazzmusikers und seine weltoffene Einstellung.

Landtagswahl NRW: Nic Vogel, AfD
Foto: Bretz Andreas

Er sieht sich folglich auch als Teil eines liberalen, gar linken Flügels der AfD in Abgrenzung zu den völkischen Strömungen um Björn Höcke. Im bislang wenig in Erscheinung getretenen Düsseldorfer Stadtverband gehört Vogel inzwischen zu den bekanntesten Gesichtern - und ist der einzige lokale Kandidat, der am 14. Mai den Sprung in den Landtag schaffen dürfte: Er steht auf dem aussichtsreichen Landeslistenplatz 9. Wenn die AfD mehr als fünf Prozent erreicht - wonach es aussieht - ist er dabei.

Seit 2014 ist Nic Vogel bereits Mitglied des Düsseldorfer Stadtrats, nach dem Wechsel von Ulrich Wlecke - der zum Bernd-Lucke-Flügel gehörte - zu den Freien Wählern verblieb er als einziges AfD-Mitglied. Die scharfen rechtspopulistischen Töne überlässt er im Rat dem Republikaner, Ex-Mitstreiter Wlecke fiel besonders durch sein Interesse an Finanzpolitik auf. Mit welchen Themen Vogel auf Stadt- und Landesebene an Profil gewinnen will, ist noch nicht zu erkennen. Einer seiner Schwerpunkte ist die Kultur, er gehört dem entsprechenden Fachausschuss an. Zur AfD ist Vogel aus Protest gegen die Euro-Rettungspolitik gekommen, auch die Flüchtlingspolitik kritisiert er. Über die Stadtgrenzen hinaus ist er aufgefallen als Mitorganisator zweier "alternativer Wissenskongresse", bei denen Größen der Verschwörungstheoretiker-Szene auftraten. Auch Nic Vogel selbst wittert hinter der Politik der Regierung andere Motive, als offiziell verlautbart würden. Aus seiner Sicht soll etwa die verstärkte Aufnahme von Flüchtlingen in Wahrheit dazu dienen, den demografischen Wandel auszugleichen.

(arl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort