Forschung und Industrie schließen sich zusammen Neues Innovationshub für Diabetes-Therapien startet

Düsseldorf · Das Deutsche Diabetes-Zentrum arbeitet jetzt mit Partnern aus Industrie und Universität zusammen.

 Ob jemand an Diabetes leider oder nicht, wird mit einem Test herausgefunden: Dafür wird ein Tropfen Blut abgenommen.

Ob jemand an Diabetes leider oder nicht, wird mit einem Test herausgefunden: Dafür wird ein Tropfen Blut abgenommen.

Foto: Alois Müller

Die Hoffnungen an das neue „Kompetenzzentrum für Innovative Diabetes Therapie“ (KomIT) sind groß: Acht Partner aus universitärer Forschung und Industrie sollen im Verbund innovative Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung übertragen. Das Land fördert die Arbeit in den nächsten drei Jahren mit rund 3,5 Millionen Euro. Koordiniert wird die Arbeit am KomIT vom Deutschen Diabetes-Zentrum (DDZ) in Bilk.

Geplant ist, eine nachhaltige Infrastruktur aufzubauen, die Know-how unter anderem aus Management, Entwicklung und Medizinalchemie, Präklinik, Analytik, Physiologie und klinischer Prüfung verbindet. „Wir wollen durch die gemeinsamen Aktivitäten unsere Kompetenzen bündeln, das heißt die Translation beschleunigen, damit die Betroffenen schneller von neuen Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung profitieren“, sagt Professor Michael Roden, Vorstand des Deutschen Diabetes-Zentrums und Koordinator des neuen Kompetenzzentrums für Innovative Diabetes Therapie.

Die Zahl der Diabetes-Betroffenen steigt seit Jahren in Deutschland weiter an und führt so auch zu sozioökonomischen Belastungen für das Gesundheitssystem. Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, sagt: „Mit dem Kompetenzzentrum für Innovative Diabetes Therapie entsteht eine bisher einzigartige Forschungsinfrastruktur, die innovative und digitale Ansätze zu einer umfassenden Diabetes-Therapie verbindet. Das Zentrum gestaltet nachhaltig unser Gesundheitssystem und stärkt den Wirtschafts- und Innovationsstandort Nordrhein-Westfalen.“

Für Betroffene sei es wichtig, schnellstmöglich von neuartigen Forschungsergebnissen zu profitieren, um sich Lebensqualität zu erhalten oder neue zu schaffen, sagt wiederum Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke.

Beteiligt sind am neuen Innovationshub – neben dem DDZ – die Algiax Pharmaceuticals GmbH, Taros Chemicals GmbH & Co. KG, Lead Discovery Center GmbH, vivo Science GmbH, A & M Labor für Analytik und Metabolismusforschung Service GmbH, das PROFIL Institut für Stoffwechselforschung GmbH und die TU Dortmund mit ihrem Drug Discovery Hub.

In Nordrhein-Westfalen wird bereits seit Langem eine erfolgreiche Grundlagenforschung mit klinisch-experimentellen Diabetes-Studien betrieben. Das Problem: Die derzeitige Übersetzung und Übertragung dieser Ergebnisse in die klinische Anwendung ist noch nicht so weit, um nachhaltig wirtschaftliche Impulse zu setzen. Start-ups und kleine Unternehmen mit hohem Innovationspotential sind oft nicht in der Lage, aufwendige experimentelle und klinische Forschung mit kritischer Masse und der notwendigen Schnelligkeit durchzuführen.

 Partner für innovative Diabetes-Therapien (v.l.): Andreas Meyer-Falcke, Christoph Dammermann, Uni-Rektorin Anja Steinbeck, Dirk Müller-Wieland (Deutsche Diabetes Gesellschaft), Michael Roden (DDZ), Jürgen Eckel (KomIT).

Partner für innovative Diabetes-Therapien (v.l.): Andreas Meyer-Falcke, Christoph Dammermann, Uni-Rektorin Anja Steinbeck, Dirk Müller-Wieland (Deutsche Diabetes Gesellschaft), Michael Roden (DDZ), Jürgen Eckel (KomIT).

Foto: DDZ

An diesem Punkt setzt das neue interdisziplinäre Kompetenzzentrum nun an: Die neuartige Forschungsinfrastruktur soll wichtige Impulse für den Pharma- und Biotech-Sektor in Nordrhein-Westfalen setzen und darüber hinaus die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Landes auch nachhaltig stärken.

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