Düsseldorf Neues Tischtenniszentrum für die WM

Düsseldorf · Noch vor der Weltmeisterschaft in Düsseldorf 2017 soll die Trainingshalle am Staufenplatz in Betrieb gehen.

 So wie in dieser Animation soll die neue Trainingshalle am Staufenplatz aussehene. Die Bauarbeiten laufen.

So wie in dieser Animation soll die neue Trainingshalle am Staufenplatz aussehene. Die Bauarbeiten laufen.

Foto: Stadt Düsseldorf

Düsseldorf festigt seinen Rang als deutsche Tischtennis-Hauptstadt: Mit dem Abriss der maroden Staufenhalle hat der Bau einer neuen Trainingshalle am Staufenplatz begonnen. Sie soll den Spielern von Rekordmeister Borussia Düsseldorf und den männlichen und weiblichen Nationalspielern bessere Bedingungen bieten - und die Platzprobleme beseitigen. Für den Bau sind rund 4,7 Millionen Euro veranschlagt. Die Kosten tragen Stadt, Land NRW und Bund gemeinsam.

 Borussia-Präsident Fritz Wienke (v. l.) und die ehemaligen Spieler Walter Hafner, Eberhard Schöler und Heinz Nink vor der Staufenhalle, die in dieser Woche abgerissen wird.

Borussia-Präsident Fritz Wienke (v. l.) und die ehemaligen Spieler Walter Hafner, Eberhard Schöler und Heinz Nink vor der Staufenhalle, die in dieser Woche abgerissen wird.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Wenn die Arbeiten nach Zeitplan laufen, steht die Halle schon im nächsten Jahr zur Verfügung. Dann versammelt sich die Tischtennis-Weltspitze in Düsseldorf. Die Stadt ist Austragungsort der Einzel-Weltmeisterschaft. Die Spiele werden in der Messe stattfinden, die deutsche Mannschaft will die neue Halle aber für die Vorbereitung nutzen. Sie bietet mit 15 Tischen sowie Einzel- und Intensivtrainingsraum modernen Standard und viel Platz. Der ist auch wichtig, weil es mehr Aktive als in früheren Zeiten gibt: Der Damenbereich hat an Bedeutung gewonnen, dazu ist Düsseldorf paralympischer Stützpunkt. "Dafür brauchen wir mehr Kapazitäten", sagt Sportdezernent Burkhard Hintzsche. Derzeit geben sich die Spieler die Klinke in die Hand, teilweise müssen sie sich im Freien aufwärmen.

Das Gelände am Staufenplatz ist eine Kombination aus Vereins- und Verbandsstützpunkt. Dort ist Rekordmeister Borussia Düsseldorf beheimatet, seit 2006 gibt es zudem das Deutsche Tischtennis-Zentrum, in dem die Nationalteams trainieren, zudem ein Internat für Tischtennis-Talente. Derzeit stehen für alle Spieler nur noch zwei Hallen zur Verfügung, denn die Staufenhalle wurde 2009 wegen Baufälligkeit stillgelegt. Angedacht ist, auf die neue Halle zusätzliche drei Geschosse zu bauen, um Internatsspieler unterzubringen. Die Finanzierung ist aber noch unklar.

Eberhard Schöler, Vize-Weltmeister im Jahr 1969, erlebte den Abriss der Staufenhalle gestern mit gemischten Gefühlen, genau wie andere ehemalige Spieler, die an den Staufenplatz gekommen waren. Einerseits freuen sie sich über den Neubau, andererseits hängen an der Staufenhalle viele Erinnerungen - schließlich erlebte Borussia in der 1927 errichteten Halle viele sportliche Sternstunden. Schöler erinnert sich, wie sich bei Spielen Hunderte Zuschauer in die Halle quetschten - und nur wenig Platz rund um die Platte ließen. "Man musste als Spieler aufpassen, dass man nicht in die Zuschauer fällt", erinnert sich Schöler. Walter Hafner, ebenfalls Ex-Spieler und Architekt des Tischtenniszentrums, hätte sich gewünscht, dass die Halle erhalten bleibt. "Baulich ist es kein Verlust, aber für das Tischtennis hatte sie großen Wert." Nationaltrainer Jörg Roßkopf hofft darauf, noch ein Stück des Parkettbodens zu ergattern - als Souvenir an seine 14 Jahre in Düsseldorf.

(arl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort