Zu viele Vorschriften befürchtet Neues Revier für Skater

Düsseldorf · In Eller soll eine Anlage für Skater und BMX-Fahrer gebaut werden. Die Verwaltung will Schulen, Vereine und Jugendfreizeiteinrichtungen einbeziehen. Die Rollsport-Gruppen fürchten zu viele Vorschriften.

Fotos von der Skater-Meisterschaft
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Foto: RP, Franz Busch

Noch ist Donald Campell skeptisch. Das Grundstück mit den alten Pavillons und dem holprigen Untergrund sieht nicht gerade einladend aus. Eine Probefahrt würde für den 47-Jährigen nach wenigen Metern enden — wenn die Rollen in einem der Löcher hängen bleiben. "Da wird die Stadt aber einiges investieren müssen, damit das hier was werden soll", sagt Campell von der Initiative "Pro Rollsport". Und genau das hat sich die Stadt auch vorgenommen. Auf dem 5000 Quadratmeter großen Gelände an der Heidelberger Straße 14 in Eller soll bis spätestens kommendes Frühjahr ein Park für Skater und BMX-Fahrer entstehen.

Bereits vor zwei Jahren hatten die Ratsgremien beschlossen, in Düsseldorf eine Skateranlage zu bauen. 50 000 Euro für die Planung wurden bewilligt, doch dann hörte die Politik lange nichts. 14 Flächen wurden untersucht, fünf Standorte kamen in die nähere Auswahl. Überprüft wurden Kriterien wie Planungsrecht, Verkehrsanbindung, Lärmschutz. "Nach dieser Prüfung verbleibt das Grundstück Heidelberger Straße 14 als geeignete Fläche für eine Skateranlage", teilte Sozialdezernent Burkhard Hintzsche jetzt den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses mit.

Drei Vollzeitkräfte

Rampen, wie sie auf dem Gustaf-Gründgens-Platz stehen, sollen auf die Anlage kommen, außerdem eine Rundlauf-Bahn entlang der Grundstücksgrenze für ein Ausdauertraining. Geplant ist auch ein Spielfeld für Inlinehockey mit abbaubarer Bande. Der Park soll wie eine Jugendfreizeit-Einrichtung geführt werden — drei Vollzeitkräfte kümmern sich dann um die Anlage. Damit möglichst viele Jugendliche von der Millioneninvestition profitieren, soll der Skaterpark auch Schulen und Vereinen offen stehen sowie ins Programm der Düsselferien aufgenommen werden.

"Wir sind froh, dass die Anlage endlich kommt, doch müssen wir aufpassen, dass die Jugendlichen ihre Freiräume haben und nicht zu sehr verwaltet werden", sagt Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Bürgermeisterin und Ausschussmitglied. "Sonst kommen sie nämlich nicht." Walburga Benninghaus (SPD), Vorsitzende des Jugendhilfeausschuss, mahnte an, dass trotz der neuen Anlage die kleinen Skater-Plätze in den Stadtteilen nicht vernachlässigt werden dürften.

Damit es zu keinen Missverständnissen kommt, will die Verwaltung die Rollsport-Gruppen in die Planung einbinden. "Für mich gibt es hier noch zu viele Prämissen, zu viele Vorschriften," sagt Campell, der sich seit sechs Jahren für eine Skateranlage in Düsseldorf stark macht und froh ist, dass nun ein Grundstück bereitsteht. Allerdings dürfe die Verwaltung einen Skaterpark nicht mit einem Kinderspielplatz verwechseln. "Es ist wichtig, eine Anlage von Spezialisten bauen zu lassen, damit sie für Skater auch wirklich attraktiv ist", sagt Campell. "Wenn die Stadt eine Weitsprung-Einrichtung bauen soll, dann denkt sie doch als erstes an einen großen Sandkasten."

(RP)
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