Brauerei Neues Quartier für Schlösser

Düsseldorf · Im Herzen der Altstadt hat die Brauerei gestern ihre neuen Räume bezogen. Das Vorzeige-Brauhaus Bohème soll alle Generationen ansprechen. Der Henkel-Saal soll Vereinen ein Zuhause bieten und ist für Familienfeiern geeignet. Die 650 geladenen Gäste bei der Eröffnung waren begeistert.

 Jonges-Baas Welchering, IDR-Chef Pröpper, Henkel-Chef Woeste und OB Elbers (v.l.) vor dem Henkel-Saal.

Jonges-Baas Welchering, IDR-Chef Pröpper, Henkel-Chef Woeste und OB Elbers (v.l.) vor dem Henkel-Saal.

Foto: RP, Werner Gabriel

Die Brauerei Schlösser hat an der Ratinger Straße ihr neues Stammhaus bezogen. 650 geladene Gäste kamen zur Eröffnung und inspizierten das Gebäude. Mit diesem Prestige-Objekt beweist die Radeberger Gruppe, dass sie zum Standort Düsseldorf und zum Altbier steht. "Ein klares Bekenntnis zur Regionalität", sagt Schlösser-Chef Peter Kapfer.

Schlösser ist eine 100-prozentige Tochter der Radeberger Gruppe, die sich als "Bewahrer deutscher Bierkultur" versteht. Mit einem Getränkeabsatz von 14,2 Millionen Hektolitern zählt der Konzern zu den größten Bierherstellern Deutschlands. Allerdings stellt sie mit Schlösser nur ein Altbier her.

In das Objekt an der Ratinger Straße hat der Konzern viel investiert. Die Rede ist von einem Millionen-Betrag im oberen einstelligen Bereich, manche sprechen sogar von einem zweistelligen Millionenbetrag.

Nachfolger des Bürgersaals

Für Schlösser beginnt dabei nicht nur eine neu Ära, sondern es geht zurück zu den Wurzeln. Denn das erste Schlösser Alt wurde 1873 nur wenige Meter weiter an der Ratinger Straße gebraut. Heute kommt das Bier zwar aus den Kesseln in Dortmund, doch die Brauerei setzt weiter auf Tradition. Vor allem dem Brauchtum ist sie verbunden. So beinhaltet der Gebäude-Komplex nicht nur die Büros und die neue Vorzeige-Gaststätte, das Schlösser Quartier Bohème, sondern auch den Henkel-Saal. Diesen Raum, der 500 bis 800 Personen Platz bietet, ist der Nachfolger des ehemaligen Bürgersaals. Es war vor allem die Idee des verstorbenen Oberbürgermeisters Joachim Erwin, an gleicher Stelle einen Saal fürs Brauchtum zu errichten.

Auch die Düsseldorfer Jonges wollten nach dem Abriss zurück in die Altstadt. So ist vertraglich festgelegt, dass 150 Brauchtums-Veranstaltungen im Jahr im Henkel-Saal stattfinden, ohne dass die Vereine Miete zahlen. Allein die Jonges nehmen das Angebot 50 Mal im Jahr in Anspruch.

Den Pachtvertrag mit dem Bauherrn, der städtischen Tochter Industrie Terrain Düsseldorf-Reisholz (IDR), hat Schlösser für 30 Jahre abgeschlossen und damit für ein begehrtes Projekt den Zuschlag bekommen. Stärkster Mitbewerber war die Brauerei Frankenheim. Auch der Nachbar von Gegenüber, die Brauerei Füchschen, war interessiert, hat sich aber frühzeitig zurückgezogen.

Treffpunkt der Jugend

Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Die Ratinger Straße ist ein beliebter Treffpunkt, für alle Generationen. Diesen Mix möchte Schlösser mit seinen Quartier Bohème fortsetzen. Denn nicht nur das Brauchtum — ob Jonges, Schützen oder Karnevalisten — findet hier ein neues Zuhause. Das Bohème soll Treffpunkt der Jugend sein.

In dem stylisch-rustikal eingerichteten Lokal mit einer Lounge, blanken Tischen und einer effektvollen, verspiegelten Bar mit LED-Technik soll es regelmäßige Partys geben, bei denen DJs auflegen. Mit dem Parade-Brauhaus geht Schlösser, das in und um Düsseldorf rund 500 Gastronomieobjekte betreut (in der Region 3000), neue Wege.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort