Düsseldorf Neues Naherholungsgebiet gesichert

Düsseldorf · Das 242 Hektar große Gebiet am Grütersaaper Weg soll dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben.

 Seit vielen Jahren beklagen Spaziergänger, Jogger und andere Nutzer den Zustand des Grütersaaper Wegs.

Seit vielen Jahren beklagen Spaziergänger, Jogger und andere Nutzer den Zustand des Grütersaaper Wegs.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die Stadtverwaltung hat einen neuen Landschaftsplan für das Gebiet beidseitig des Grütersaaper Weg erstellt, mit dem gesichert werden soll, dass das Areal und die dortigen Wege dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Gleichzeitig sollen der Schutz des Gebietes ausgeweitet, das Areal weiter entwickelt und die Erholungsnutzung festgeschrieben werden. Wie das aussehen soll, wurde nun in den Bezirksvertretungen 6 und 7 vom Gartenamt vorgestellt.

Geplant ist, einige Bereiche unter Naturschutz zu stellen. Wege und Trampelpfade, die durch die Areale führen, werden gesperrt und durch neue Verbindungen ersetzt. Die Naturschutzgebiete werden eingezäunt, mehrere Flächen werden aufgeforstet und bestehende Waldgebiete umstrukturiert, also fremde durch heimische Baumarten ersetzt. Einige markante Landschaftselemente wie Bachläufe sollen durch Baumreihen betont werden.

Vor sieben Jahren sorgte der geplante Verkauf des ehemaligen Truppenübungsplatzes am Grütersaaper Weg für starken Widerstand. Die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (Bima) - Eigentümerin des Geländes, das von Segel- und Modellfliegern, Laufgruppen, Walkern, Reitern und Spaziergängern genutzt wird - wollte das 242 Hektar große Areal verkaufen. Die Bürgerinitiative Aaper Wald sammelte dagegen mehr als 14.000 Unterschriften. Der Verkauf wurde schließlich abgesagt. Die Bima hat aber an die Sicherung als Erholungsraum die Bedingung geknüpft, dass die Stadt künftig für die Unterhaltung des Grütersaaper Weges und der Wanderwege zuständig ist. Der Grütersaaper Weg befindet sich in einen schlechten Zustand, ist von tiefen Schlaglöchern durchzogen. Die Bima sah bislang keine Veranlassung, diesen auszubessern, da es sich aus ihrer Sicht um ein Privatgrundstück handelte.

Die Stadt müsste die Straße jetzt rasch reparieren. Entweder wird sie als Asphaltstraße mit Tempo 30 oder als Schotterweg mit Tempo 10 ausgebaut. Die Breite des Grütersaaper Wegs soll von fünf auf drei Meter verringert werden. Zusätzlich sind 65 Parkplätze im Bereich des Gut Wolfsaap und des Gut Grütersaap vorgesehen. Die vom Gartenamt bevorzugte Asphaltvariante würde rund 460.000 Euro kosten. Davon sollen rund 130.000 Euro mit Geldern aus Ausgleichsmaßnahmen gedeckt werden.

Für die restlichen Kosten von 330.000 Euro stehen allerdings keine Gelder im städtischen Haushalt bereit. Das Gartenamt möchte deshalb, dass die beiden Bezirksvertretungen die Finanzierung übernehmen. Darüber wollen die Parteien nun beraten und auch über die beiden Ausbaumöglichkeiten der Straße diskutieren. Birgit Schentek, stellvertretende Bezirksbürgermeisterin im Bezirk 6, zeigt sich aber wenig erfreut über den Finanzierungswunsch: "Das Gebiet hat schließlich eine gesamtstädtische Bedeutung. Da ist es nicht einsehbar, warum wir für die Kosten aufkommen sollen." Rainer Klöpper, CDU-Fraktionschef im Stadtbezirk 7, sagt: "Dass endlich eine Einigung mit der Bima erzielt wurde, ist wertvoll, da muss man auch mal zurückstecken. Dass die Bezirksvertretungen sich an den Kosten beteiligen, ist auch okay. Der Löwenanteil muss aber ganz klar aus dem städtischen Haushalt kommen."

(brab)
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