Kommen und Gehen Das Leben ist ein Käsekuchen
Pia und Jakob Krebs haben an der Belsenstraße 18 in Oberkassel das Café Cheesecake & Gallery eröffnet.
Lange haben sie im Linksrheinischen gesucht, endlich sind Pia und Jakob Krebs – mehr durch einen Zufall – fündig geworden. „Wir haben uns eigentlich ein Ladenlokal eine Straße weiter angeschaut, aber das war zu klein“, erzählt Jakob Krebs. Dann sind sie an diesem Objekt an der Belsenstraße 18 vorbeigekommen, wo früher einmal das Café Mona war und das zuletzt eine Weile lang leerstand. „Das war von der Konstellation her ideal“, sagt Pia Krebs, denn ein wenig Platz brauchte das Paar dann schon. Denn hier soll nicht nur Kaffee und Kuchen verkauft werden, die Produkte werden auch vor Ort gebacken. Und Kunst wird ausgestellt, die Fotos von Jakob Krebs, urbane Stadtansichten von Düsseldorf und New York.
Wem das Konzept bekannt vorkommt: Ja, das Cheesecake & Gallery gibt es bereits, an der Weseler Straße im Zooviertel. Und da schon immer erstaunlich viele Menschen aus dem Linksrheinischen den Weg in das kleine Café mit dem vermeintlich besten Käsekuchen der Stadt fanden, dachten sich die Betreiber, dass Oberkassel doch der ideale Standort für eine weitere Filiale wäre. Jetzt, wo das Café an der Belsenstraße eröffnet ist, wundert sich Pia Krebs auch gar nicht so sehr, dass mindestens jeder dritte Kunde das Cheesecake & Gallery schon vorher kannte. Frühstück und Mittagskarte, wie in Düsseltal, gibt es am neuen Standort mit gut 20 Plätzen erst einmal nicht. Dafür eine größere Vitrine, damit Pia Krebs die Erzeugnisse, die in der Backstube im hinteren Bereich des Geschäfts von zwei Konditorinnen frisch zubereitet werden, auch formvollendet präsentieren kann.
Kuchen, davon gibt es natürlich eine Menge im Cheesecake & Gallery, allein der Klang der Köstlichkeiten löst Appetit aus: Weiße-Schokolade-Himbeer-Cheesecake oder Rotwein-Birne, mit Maracuja oder im Winter auch gerne mit Bratapfel. Zwölf Sorten Cheesecake nach original amerikanischem Rezept mit spezieller Pia-Krebs-Note sind stets im Angebot, die Auswahl variiert saisonal. Dazu gibt es Crunch- (Mandel, Schoko, Karamell, Thymian) und Carott-Cake und warme Pies (mit Vanillesauce und Sahne) und Scones (gerne mit Zitronenmarmelade serviert). Letzteres essen vor allem die Japaner gerne, die schon jetzt vielfach zu den Stammgästen zählen, aber auch zum Servicepersonal. „Wir haben viele asiatische Kunststudentinnen, die hier arbeiten“, erzählt Pia Krebs, die aber noch weitere Kräfte sucht, um ihr Team zu vervollständigen.
Die besondere Atmosphäre im Café ist geprägt durch die angestrahlten Fotos von Jakob Krebs. Es sind sehr bekannte Ansichten von Düsseldorf (Medienhafen, Kö, Stadttor), die aber ungewöhnlich und aus einem besonderen Blickwinkel eingefangen sind (faszinierende Spiegelungen oder die Kö vom Riesenrad aus). Die New-York-Reihe wiederum konzentriert sich auf Street Art, Kunst im öffentlichen Raum, der Mensch ist allenfalls schmückendes Beiwerk. Warmes Holz bei Mobiliar und Boden, puristisches Grau an den Wänden, Gaubenelemente, die den Raum einteilen, eine Saloontür zur Backstube, ein riesiges Kunstharzmosaik, direkt auf die Wand hinter dem Verkaufstresen gefließt, sowie gelbe Kissen mit der Aufschrift „Live is a cheesecake“ runden das Ambiente ab. Nur drei Monate Zeit hatten Pia und Jakob Krebs, um ihr neues Café fertigzustellen, das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.
Dann gibt es übrigens noch so eine asiatische Episode im Leben von Pia und Jakob Krebs. Beide sind in Tokio aufgewachsen, „kennengelernt haben wir uns in Japan aber nie“, sagt der Fotograf. Das haben sich beide für Düsseldorf aufgespart.