Hochhaus am Mörsenbroicher Ei Neuer Turm wird 120 Meter hoch

Düsseldorf · Heute entscheidet die zuständige Bezirksvertretung über das zweite Hochhaus am Mörsenbroicher Ei. Geplant sind Einzelhandel, Büros, ein Vier-Sterne-Hotel über 19 Geschosse und Wohnungen. Im Dezember 2012 soll das 90-Millionen-Euro-Objekt bezugsfertig sein.

 Die Fassade besteht aus bunten Glaselementen.

Die Fassade besteht aus bunten Glaselementen.

Foto: Sauerbruch Hutton

Der Traum vom fulminanten Eingangstor im Nordosten Düsseldorfs währt mehr als 20 Jahre lang. Jetzt kommt die Stadt seiner Verwirklichung ein gutes Stück näher.

Wenn die Mitglieder der zuständigen Bezirksvertretung heute ihre Hand für das neue Hochhaus-Projekt am Mörsenbroicher Ei heben und der Planungsausschuss Anfang kommenden Monats diesem Votum folgt, ist alles andere nur noch Formsache. Dann bekommt der Büroturm der Arag-Versicherung — an der Mercedesstraße schräg gegenüber — seinen um vier Meter kleineren Bruder.

Projektentwickler Haberent (Berlin) geht davon aus, dass der abgesteckte Zeitplan eingehalten werden kann: Im zweiten Quartal 2010 soll der Grundstein für das 90 Millionen-Projekt gelegt werden. Der Termin für den Einzug ist für Dezember 2012 geplant. Der Name Fishman Tower ist von dem des israelischen Investors Fishman abgeleitet.

Fassade aus buntem Glas

Der 120 Meter hohe Turm eignet sich mit seiner Fassade aus bunten Glaselementen nicht nur als weithin sichtbarer Hingucker — in Zeiten der wirtschaftlichen Krise mit nicht absehbarem Ende und vor dem Hintergrund der Diskussion über den Düsseldorfer Hotelmarkt zeugt er auch von unternehmerischem Mut.

Von unten nach oben: Vier Geschosse Einzelhandel und Dienstleistung, darüber 19 Geschosse für ein Hotel der Vier-Sterne-Kategorie, darüber, ebenfalls mehrgeschossig, Appartements in Verbindung mit dem Hotel, dann Büros und Wohnungen. Ganz oben im 35. Geschoss und mit weitem Blick über Düsseldorf schließlich: Gastronomie. Bei Haberent in Berlin geht man davon aus, dass der Entwurf von Architekt Matthias Sauerbruch den Bedürfnissen künftiger Mieter entsprechend variabel ist.

Für Planungsdezernent Gregor Bonin korrespondiert der Fishman Tower nicht nur vortrefflich mit dem Arag-Haus. "Er passt auch in hervorragender Weise in das seit langem geplante Hochhaus-Ensemble am Verkehrsknoten Mörsenbroicher Ei." Dritter im Bunde soll einmal ein Büroturm an der Grashofstraße werden.

Für Bonin ist die Ansammlung solcher Hochhäuser nicht nur aus Gründen der Stadtarchitektur wichtig. Noch sei das Thema "Wohnen im Hochhaus" in Düsseldorf mit Hemmnissen belegt, die überwunden werden müssten. "Dafür liefert der Fishman Tower einen hochinteressanten Ansatz", argumentiert Bonin. Bis Ende des Jahres soll das Bebauungsplanverfahren abgeschlossen sein.

Die bisher in Düsseldorf gebauten Hochhäuser sind allesamt Bürotürme. Zu den prominentesten gehören das Stadttor am Eingang zum Medienhafen, das GAP 15 am Graf-Adolf-Platz, der Büroturm der Victoria-Versicherung, und demnächst das Sky Office am Kennedydamm.

Das Portobello-Hochhaus der Bayerischen Hausbau in der Nachbarschaft zum Stadttor ist bisher das einzige mit dem Fisherman Tower vergleichbare Wohnprojekt. Die "Königskinder" an der Speditionstraße wären das zweite.

(RP)
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