Düsseldorf Neuer Streit um Sportlärm droht

Düsseldorf · Die CDU fordert von der Stadt, dass sie den Lärm der Bezirkssportanlage an der Windscheidstraße in Düsseltal mindert. Anwohner haben sich bei den Bezirksvertretern beschwert. Für großen Ärger sorgen vor allem Feiern im Vereinsheim.

 Wie beim TV Grafenberg, wo dieses Foto entstand, droht auch in Düsseltal ein Streit um Sportlärm.

Wie beim TV Grafenberg, wo dieses Foto entstand, droht auch in Düsseltal ein Streit um Sportlärm.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der Konflikt zwischen dem TV Grafenberg und Anwohnern um Sportlärm hat bundesweit für Schlagzeilen gesorgt — nun droht sich ein weiterer Fall in Düsseldorf zu verschärfen: Die CDU macht in der Bezirksvertretung 2 Druck auf den DSC 1899, der die Bezirkssportanlage an der Windscheidstraße gepachtet hat.

In einer Anfrage hat die Union die Stadtverwaltung aufgefordert, zum Schutz der Anwohner gegen den Lärm auf der Sportanlage vorzugehen. Sie fragt die Verwaltung, wie es erreicht werden kann, "dass die massive Lärmbelästigung durch den Betrieb der Sportanlage und Feiern gemindert wird". In den Abend- und Nachtstunden sei der Lärm durch laute Musik nicht hinzunehmen.

Die Bezirksvorsteherin für den Stadtbezirk 2 und CDU-Ratsfrau Annelies Böcker sagt, ihre Parteikollegen seien immer wieder von Nachbarn wegen des Lärms auf der Sportanlage angesprochen worden. Dabei gehe es vor allem um den Krach in den Abendstunden durch die Gastronomie auf dem Gelände. Anlässlich der aktuellen Diskussion um Sportlärm habe man nun an das Thema erinnern wollen. Es gehe dabei um eine Prüfung des konkreten Falls. "An jeder Anlage ist die Lärmsituation anders", sagt Böcker.

Die Stadtverwaltung hat den Politikern zunächst nur mitgeteilt, zu welchen Zeiten der Verein die Anlage nutzen darf. Ob sie Handlungsbedarf sieht, geht aus der Anfrage nicht hervor. Bislang darf der Verein die Bezirkssportanlage, die er von der Stadt gepachtet hat, wochentags bis 21 Uhr nutzen, eine halbe Stunde später muss das Gelände verlassen werden. Samstags muss der Spielbetrieb um 20 Uhr enden, sonntags um 18.30 Uhr.

Der Streit entzündet sich in diesem Fall offenbar in erster Linie an dem Vereinsheim, in dem Essen und Getränke ausschließlich an Vereinsmitglieder ausgegeben werden dürfen. Dabei herrschen laut Mietvertrag kaum zeitliche Einschränkungen: Die Gastronomie muss sich lediglich an die Sperrstunde von 5 bis 6 Uhr halten und die Terrasse um 22 Uhr schließen. Die Vorgaben für den Lärmschutz müssen dabei aber beachtet werden. Die CDU will abwarten, ob die Verwaltung sich des Themas annimmt. Gegebenenfalls will sie weiteren politischen Druck machen.

Während die Christdemokraten in Düsseltal nun die Interessen der Anwohner vertreten, haben ihre Ratskollegen angesichts des Falls in Grafenberg kürzlich mit den anderen großen Fraktionen eine Resolution für den Sport verabschiedet. Denn in Grafenberg darf der TVG seine Anlage wegen Beschwerden eines Nachbarn nur noch eingeschränkt nutzen. Weitere Vereine haben ähnliche Probleme. Die Sportler hoffen auf eine Änderung der Lärmschutzverordnung, die nur auf Bundesebene möglich wäre. Die Chancen stehen allerdings nicht gut: Umweltminister Peter Altmaier (CDU) teilte in seiner Antwort auf die Resolution kurz vor der Wahl mit, er sehe keine Veranlassung für eine Lockerung der Verordnung.

(RP)
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