Walter-Borjans leitete SPD-Kommunalwahlkampf Neuer SPD-Chef hat viele Bande nach Düsseldorf

Düsseldorf · Die neue Doppelspitze war der Wunsch der Düsseldorfer Sozialdemokraten. Norbert Walter-Borjans kennt die Stadt gut.

 Norbert Walter-Borjans (.) im Jahr 2003 mit der damaligen SPD-Oberbürgermeister-Kandidatin  Gudrun Hock und dem Bundestagsabgeordneten Volker Jung. Damals leitete Walter-Borjans den Wahlkampf von Hock.

Norbert Walter-Borjans (.) im Jahr 2003 mit der damaligen SPD-Oberbürgermeister-Kandidatin Gudrun Hock und dem Bundestagsabgeordneten Volker Jung. Damals leitete Walter-Borjans den Wahlkampf von Hock.

Foto: Bußkamp, Thomas/Bußkamp, Thomas (tbu)

Der Draht der Düsseldorfer SPD zur Spitze der Bundespartei ist kürzer geworden: Der designierte Parteichef Norbert Walter-Borjans hat viele Verbindungen nach Düsseldorf – und war gemeinsam mit der gebürtigen Stuttgarterin Saskia Esken das Wunsch-Tandem der Düsseldorfer Sozialdemokraten: Der Unterbezirksausschuss hatte eine Wahlempfehlung für das Duo abgegeben, das sich beim Mitgliederentscheid durchgesetzt hat und am Wochenende bei einem Parteitag bestätigt werden soll.

Der Düsseldorfer SPD-Vorsitzende Andreas Rimkus sieht in der Wahl ein Signal, dass die Parteimitglieder kein „Weiter so“ möchten. Die neue Führung müsse nun alles daran setzen, auch die andere Hälfte der Partei zu integrieren, meint er. Rimkus geht davon aus, dass die Düsseldorfer Delegierten beim Bundesparteitag die Wahl der Mitglieder bestätigen und für die designierte Doppelspitze stimmen werden.

Die Düsseldorfer Jusos zeigen sich erfreut über das Wahlergebnis. „Wichtig ist, dass dem linken Duo jetzt auch ein mutiger und fortschrittlicher Vorstand zur Seite gestellt wird“, sagt Julia Uhlig, Teil der Doppelspitze bei den Jusos Düsseldorf. Die Jusos hoffen, dass sich ihr Bundesvorsitzender Kevin Kühnert durchsetzt. „Neben der personellen Neuaufstellung muss nun allerdings auch die inhaltliche Konsolidierung erfolgen“, sagt Fabian Pramel, anderer Teil der Doppelspitze.

Über Düsseldorf muss man Walter-Borjans nichts mehr erzählen: Der gebürtige Krefelder wuchs in Meerbusch auf. Nach dem Studium zum Volkswirt und der Promotion in Köln begann er seine berufliche Laufbahn bei Henkel. Ab 1984 arbeitete er mit Unterbrechungen im Landtag.

Auch in der Düsseldorfer Kommunalpolitik tat Walter-Borjans sich um, auch wenn er sich privat in Köln niederließ: 2004 leitete er, zu dieser Zeit freiberuflicher Kommunikatiosnberater, den Oberbürgermeister-Wahlkampf der SPD-Kandidatin Gudrun Hock, die am Ende gegen CDU-Amtsinhaber Joachim Erwin unterlag.

In seiner Zeit als NRW-Finanzminister (2010-2017) musste sich Walter-Borjans auch mit dem Düsseldorfer Sparkassen-Streit befassen, die Sparkassenaufsicht ist im Finanzministerium beheimatet und stützte damals den Kurs von Oberbürgermeister Thomas Geisel, der eine höhere Ausschüttung des Geldinstituts an die Stadt erreichen wollte. Kurz vor der Landtagswahl 2017 kam Walter-Borjans noch zu einem Wahlkampftermin zur Schulförderung an der Seite von Geisel ins Rathaus. Dort gibt es inzwischen noch jemanden, der Walter-Borjans gut kennt: Die 2018 angetretene Stadtsprecherin Ingrid Herden war zuvor unter dem neuen SPD-Chef im Landesfinanzministerium tätig.

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