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Düsseldorf Neuer Chef für Stahlkonzern Vallourec

Düsseldorf · Zum 1. Mai wird der Ingenieur Ulrich Menne Vorsitzender der Geschäftsführung bei Vallourec (früher Mannesmann). Vorgänger Norbert Keusen bleibt bis Herbst 2017 Geschäftsführer. Der Abbau von mehr als 800 Stellen wird fortgesetzt.

 Norbert Keusen (l.), Chef von Vallourec Deutschland, übergibt die Leitung am 1. Mai an Ulrich Menne. Das Unternehmen leidet unter der Stahlkrise.

Norbert Keusen (l.), Chef von Vallourec Deutschland, übergibt die Leitung am 1. Mai an Ulrich Menne. Das Unternehmen leidet unter der Stahlkrise.

Foto: Andreas Bretz

Führungswechsel an der Spitze des Düsseldorfer Rohrherstellers Vallourec. Neuer Vorsitzender der Geschäftsführung wird Ulrich Menne. Gestern verkündete Vallourec-Deutschland-Chef Norbert Keusen im Interview mit der Rheinischen Post den Wechsel. "Ich gehe auf eigenen Wunsch in den vorgezogenen Ruhestand", sagte Keusen gestern im RP-Gespräch. Allerdings verlässt der langjährige Vallourec-Lenker das Unternehmen erst im August 2017. Dann ist Keusen fast 63 Jahre alt und mehr als 40 Jahre für Vallourec und das Vorläuferunternehmen Mannesmann tätig. "Ulrich Menne wird die Funktion des Vorsitzenden der Geschäftsführung zum 1. Mai dieses Jahres übernehmen, ich behalte bis zum Sommer 2017 alle meine Leitungsfunktionen", sagte Keusen. Er zeichnet dann weiterhin in der Geschäftsführung für die finanziellen Belange verantwortlich. Zusätzlich übernimmt der Düsseldorfer mit der Stabübergabe die Aufgabe Compliance. Das war in der Funktion als Vorsitzender der Geschäftsführung bislang nicht möglich. Keusen machte bereits seine Lehre 1972 bei den Mannesmann-Röhrenwerken und rückte im Jahr 2007 in die Geschäftsführung auf.

"Es war mein ausdrücklicher Wunsch, dass der Übergang möglichst früh kommuniziert wird, um Mitarbeitern und Kunden klar zu machen, dass der Wechsel keinen Bruch bei den derzeitigen Veränderungen in unserem Hause darstellt", sagte Keusen. "Ulrich Menne und ich kennen uns schon sehr lange, eine alte Mannesmann-Verbundenheit. Wir haben die gleichen Wertvorstellungen, auch was den derzeitigen Anpassungsprozess betrifft", so der Vallourec-Chef. An den Plänen zum Personalabbau werde unverändert festgehalten. Die Belegschaft brauche Gewissheit, dass es nun keine andere Unternehmenspolitik gebe. Vallourec leidet an den Folgen der Überkapazitäten im Markt für nahtlose Rohre und unter dem niedrigen Ölpreis. Erst kürzlich wurde die Zahl der in Deutschland abzubauenden Stellen von 600 auf 800 erhöht. Dennoch werden die Werke in Reisholz und Rath sowie Mülheim erhalten. Menne und Keusen schließen betriebsbedingte Kündigungen aber weiterhin aus. Der Abbau soll durch Fluktuation, vor allem aber durch Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen erreicht werden.

Menne, der in Hattingen lebt, startete seine Karriere bei Mannesmann exakt gestern vor 27 Jahren. Nachdem nun mehrmals nacheinander Kaufleute an der Spitze des Unternehmens der Schwerindustrie standen, übernimmt erstmals wieder ein Ingenieur das Ruder. Menne schrieb neben dem Beruf an der RWTH in Aachen seine Doktorarbeit im Fach Hüttenwesen. Zu Beginn seiner Karriere war er als wissenschaftlicher Assistent im Forschungsinstitut der damaligen Mannesmannröhren-Werke tätig. Es folgten zahlreiche Stationen in der Produktion des Stahlrohrherstellers, unter anderem als Werksleiter in Rath und in Mülheim. Menne ist in Bochum geboren, in seiner Freizeit beschäftigt sich der verheiratete Vater eines 23-jährigen Sohnes unter anderem mit Segeln und Motorradfahren. Die Funktionen außerhalb des Unternehmens wird Norbert Keusen weiterhin für Vallourec wahrnehmen, so etwa als Aufsichtsratsmitglied des Gemeinschaftsunternehmens Hüttenwerke Krupp-Mannesmann.

(tb.)
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