Universität Neuer Campus für 1400 Studenten

Düsseldorf · Deutschlands größte private Hochschule, die FOM, baut ein Studienzentrum im Quartier Central. Bis 2014 sollen die Arbeiten am neuen Campus abgeschlossen sein. Damit kündigt bereits die zweite Hochschule ihren Umzug auf das ehemalige Schlachthof- und Brauerei-Schlösser-Gelände an.

 Auf dem ehemaligen Schlösser-Gelände (hier: Blick von der Münsterstraße) sollen, sobald ein Architekturbüro gefunden ist, die Bauarbeiten für die private Hochschule FOM beginnen.

Auf dem ehemaligen Schlösser-Gelände (hier: Blick von der Münsterstraße) sollen, sobald ein Architekturbüro gefunden ist, die Bauarbeiten für die private Hochschule FOM beginnen.

Foto: Bußkamp, Thomas

Nach der Fachhochschule Düsseldorf sichert sich eine weitere Hochschule einen Platz im Quartier Central — einem der größten städtebaulichen Projekte der Stadt. Auf dem ehemaligen Schlachthof- und Schlösser-Gelände, das in den nächsten Jahren komplett neu bebaut wird, wird die FOM Hochschule für Ökonomie und Management bis 2014 einen Campus für etwa 1400 Studenten bauen. Das neue Studienzentrum soll auf einer Fläche von rund 8000 Quadratmetern nördlich der Jülicher Straße entstehen und damit in direkter Nachbarschaft zum neuen Campus der Fachhochschule Düsseldorf.

"Auf dem Gelände entsteht ein kleines Bildungsviertel", sagt FOM-Sprecher Marco Lippert. Das könne zu "wichtigen Synergieeffekten" führen: "Wir können uns eine Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Düsseldorf sehr gut vorstellen, aber auch für die Stadt sind zwei Hochschulen an einem Standort sehr interessant." Das meint auch Philipp Tacer (SPD) von der Bezirksvertretung 1. Der Zuzug der Hochschule sei "eine Bereicherung" für Düsseldorf: "Eine private Hochschule an diesem Standort ist wesentlich interessanter als eine reine Büronutzung. Sie wird zu einer weiteren Belebung des Stadtteils führen."

Mit dem neuen Campus reagiere die FOM, die bundesweit größte Hochschule in privater Hand, auch auf die steigenden Studentenzahlen in Düsseldorf. 2004 richtete die Hochschule, die ihren Hauptsitz in Essen hat, einen Studienstandort in der Landeshauptstadt ein. Seit der Gründung hat sich nach Angaben der FOM die Zahl der privaten Studenten, die vor allem wirtschaftswissenschaftliche Fächer studieren, von 40 auf nun 1900 erhöht. Die Vorlesungen und Seminare, die abends und an den Wochenenden durchgeführt werden, finden für die Studenten bisher aber dezentral statt — in einem Gebäude an der Karlstraße nahe dem Hauptbahnhof sowie in Seminarräumen der Heine-Universität.

Am neuen Standort im Düsseldorfer Quartier Central könne die FOM ihre ausbildungs- und berufsbegleitenden Studiengänge zukünftig "an einem hochschuladäquaten Standort" anbieten, sagt der Vorsitzende der gemeinnützigen FOM Trägerstiftung, Klaus Dieter Braun. Zudem habe die Hochschule in Düsseldorf und der Region bereits Kooperationen mit Unternehmen wie Vodafone, Esprit oder den Stadtwerken Düsseldorf aufgebaut, die man in Zukunft weiter ausbauen wolle.

Mit dem Verkauf an die private Hochschule — über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart — hat Projektentwickler Aurelis die Vermarktung des insgesamt 360 000 Quadratmeter großen Areals zwischen Wehrhahn und S-Bahnhof-Derendorf so gut wie abgeschlossen, sagt Projektleiter Ralph Schneemann. So sind für den neuen Campus der Fachhochschule Düsseldorf, der für 7000 Studenten und 470 Beschäftigte konzipiert ist, etwa 40 Hektar vorgesehen. Für den "grünen Gürtel" um den neuen Stadtteil, den Stadtgarten, ist eine Fläche von 80 000 Quadratmetern eingeplant. Aus dem Areal herausragen wird ein Wohnhaus-Komplex: Im Herbst beginnen die Arbeiten an Düsseldorfs höchstem Wohnhaus, drei Türmen mit einer Höhe von je 62 Metern — das entspricht 19 Etagen.

(RP/top)
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