Gastronomie in Düsseldorf Biergarten mit Trampolin und Pony-Reiten

Düsseldorf · Mit der Übernahme der Rennbahn-Gastronomie durch Münchhausen erwacht auch der Biergarten aus seinem Dornröschenschlaf. Es gibt Füchschen-Bier, Burger und Haxen. Nur am Renntag muss die Terrasse wegen Corona geschlossen bleiben.

 Wein, Bier und Burger: Sabine Spörer, Richard Nemeth und Keanu Dreier (v.l.) gehören zum Service-Team im Rennbahn-Biergarten.

Wein, Bier und Burger: Sabine Spörer, Richard Nemeth und Keanu Dreier (v.l.) gehören zum Service-Team im Rennbahn-Biergarten.

Foto: Marc Ingel

Alles schien perfekt zu laufen: Mit dem Fortuna-Renntag Ende März sollte bei der Gastronomie auf der Galopprennbahn eine neue Ära beginnen. Die Getränke- und Imbissbuden, das Restaurant-Zelt, die Sektbar sowie die VIP-Logen sollten bis zum anvisierten Termin aufgehübscht oder gar ausgetauscht werden. Für private Feiern und Firmen­events sollten Teehaus und altes Waagehaus renoviert werden. Eine Viertelmillion Euro wollte Dietrich Ahrens, Geschäftsführer des neuen Betreibers Münchhausen Gastronomie, der auch den Kulturbahnhof in Gerresheim bespielt, langfristig für die Neugestaltung aufbringen.

Die Pandemie machte ihm einen dicken Strich durch die Rechnung, zumal auch das Catering, das ursprüngliche Geschäft von Münchhausen, komplett einbrach. „Wir waren zu diesem Zeitpunkt schuldenfrei und bereit, neu zu investieren“, spricht er auch für seine Frau Gabriele, die ihn im Unternehmen unterstützt. Stattdessen: Kurzarbeit eingeführt, Soforthilfe beantragt „und kurz ins Kissen geweint“.

Dann zeigte sich früh im Jahr die Sonne am Himmel, und Ahrens disponierte um: Den Biergarten wollte er eigentlich erst im nächsten Jahr anpacken, „dann haben wir uns gedacht, wir machen aus der Not eine Tugend und konzentrieren uns halt ganz darauf“. Die Biertischgarnituren wurden ausgetauscht oder zumindest gestrichen, der Getränkepavillon wurde aufgerüstet, ein neuer Essensstand eingeweiht, ein Hygienekonzept erstellt. „Nach zwei Wochen konnten wir aufmachen“, sagt Gabriele Ahrens.

Der Aufwand hat sich gelohnt. Vor der Rennbahntribüne gibt es ausreichend Platz, sodass sich niemand ins Gehege kommt. Es gibt Füchschen Alt und Füchschen Pils, am „Salzig- und Süß“-Stand bereitet Koch Richard Nemeth neben Pommes und Currywurst auch verschiedene Hamburger- und Salatvariationen sowie Crêpes zu. Und jede Woche kommt etwas Neues hinzu, das den Biergarten zu einem echten Hotspot im Düsseldorfer Osten werden lassen dürfte. Zuerst wurden Liegestühle am Führring aufgestellt, in denen sich die Gäste mit einem Glas Wein fläzen können, und die Bäume waren plötzlich geschmückt. Dann war eines Tages ein Trampolin für Kinder am Rand des Geschehens aufgebaut.

Seit Pfingsten können die jungen Besucher am Wochenende auch Ponyreiten, fünf bis sechs der Tiere von Ponyzeit Birgit Brücken stehen dann bereit, um einige Runden zu drehen. Und seit Neuestem lädt eine Grillstation zu deftigen Schmankerln wie Haxe, Leberkäse und Wiener Schnitzel ein. Auch der Holzbalken, an dem die Reiter früher immer eine Rast eingelegt haben, soll bald zurückkehren, verspricht Dietrich Ahrens. „Für die Pferde wollen wir eine Zinkwanne anschaffen, aus der sie trinken können“, fügt Gabriele Ahrens hinzu. Münchhausen setzt jetzt vor allem auf Facebook und Instagram, um den Biergarten, der in diesem Frühjahr noch ein Geheimtipp ist, bekannter zu machen.

Das Geschäft mit Events in den einzelnen Locations auf dem Gelände der Rennbahn hat das Paar hingegen für dieses Jahr abgehakt. „Hochzeiten werden verschoben, Firmen sagen ihre Feiern oder Tagungen ab, da kann man nichts machen. Aber wir haben immerhin schon Anfragen für das nächste Jahr“, sagt der Münchhausen-Geschäftsführer.

Was ihn jedoch fast noch mehr schmerzt: „Auf die Renntage haben wir uns hier natürlich besonders gefreut. Genau dann müssen wir den Biergarten aber schließen.“ Am morgigen Samstag, 6. Juni, steht das Derby Trial auf dem Rennkalender, es wird wieder ein Geisterrennen ohne Zuschauer sein.

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