Düsseldorf Neue Züge der S8 nachgebessert

Düsseldorf · Trittstufen fuhren vielfach nicht richtig aus und sorgten für Verspätungen.

 Das Modell ET 1440 ist die erste S-Bahn im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr mit Toilette - aber auch die mit den größten Startschwierigkeiten.

Das Modell ET 1440 ist die erste S-Bahn im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr mit Toilette - aber auch die mit den größten Startschwierigkeiten.

Foto: Andreas Bretz

Fünf Monate nach Inbetriebnahme äußert sich die Deutsche Bahn erstmals recht positiv über die Züge des Typs ET 1440, die auf der Linie S8 auch durch Düsseldorf kommen. "Die betriebliche Qualität hat sich nach nicht zufriedenstellender Startphase im Dezember kontinuierlich verbessert", sagte eine Bahnsprecherin. "So liegen sowohl Pünktlichkeit als auch Fahrzeugverfügbarkeit mittlerweile auf hohem Niveau." Hersteller der Züge ist das französische Unternehmen Alstom, die Nachbesserungen erfolgen im Rahmen der Gewährleistung.

Die neuen Züge waren denkbar schlecht gestartet. Die Fahrgäste berichteten ab Mitte Dezember von zahlreichen Verspätungen, Ausfällen auf bestimmten Streckenabschnitten und bisweilen sogar komplett gestrichenen Bahnen. Als Hauptproblem nannten die Nutzer des Regionalverkehrs die Türen der Züge beziehungsweise die Trittstufen. Dort fand die Bahn schließlich auch die Ursache für die Verspätungen und Ausfälle: An vielen Stationen der S8 (insbesondere im Bergischen Land) wurden gegen Schnee und Eis gestreut. Die kleinen Steinchen wurden von den Fahrgästen in die Züge getragen und blieben in den Trittstufen stecken. Die Trittstufen verhakten sich und fuhren nicht mehr ein, so dass die Türen nicht mehr schließen können.

Kurzfristig löste die Bahn das Problem, indem die Trittstufen nur noch an den Stationen ausgefahren wurden, an denen der Spalt zwischen Zug und Bahnsteig mehr als 25 Zentimeter beträgt. Dadurch wurde die Zahl der Stationen, an denen Steinchen in die Trittstufen geraten, reduziert. Zugleich setzte die Bahn bei Alstom das Nachbesserungsverfahren in Gang.

140 Millionen Euro hatte die Bahn investiert, um 28 Züge des neuen Typs anzuschaffen. Sie sind die ersten S-Bahnen im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), in denen es Toiletten gibt - behindertengerechte Sanitäranlagen, zu denen auch ein Wickeltisch gehört. Außerdem verfügen die Fahrzeuge über einen Antrieb auf allen Achsen, der störungsfreies Fahren auch bei schlechter Witterung ermöglichen soll.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort