Kameras in der Altstadt Neue Wache am Burgplatz?

Düsseldorf · Morgen treffen sich Polizeipräsident Herbert Schenkelberg und OB Joachim Erwin. Thema: Kamera-Überwachung in der Altstadt. Erwin schlägt eine OSD-Polizei-Dienststelle am Burgplatz vor.

 Wollen sich zusammensetzen: Polizeipräsident Herbert Schenkelberg (l.) und Oberbürgermeister Joachim Erwin.

Wollen sich zusammensetzen: Polizeipräsident Herbert Schenkelberg (l.) und Oberbürgermeister Joachim Erwin.

Foto: RP/Gabriel und Bretz

Möglicherweise wird es am Burgplatz bald eine gemeinsame Wache aus Polizei und OSD (Ordnungs- und Servicedienst) der Stadt Düsseldorf geben. Die Beamten könnten im Rathaus-Trakt untergebracht werden, der unmittelbar an den Burgplatz grenzt.

Diesen Vorschlag wird jedenfalls Oberbürgermeister Joachim Erwin Polizeipräsident Herbert Schenkelberg machen, mit dem er sich - wie gestern vom Rathaus bestätigt - morgen zum Gespräch trifft. Einziges Thema: Video-Überwachung in der Altstadt.

Erwin vertritt schon seit Jahren die Ansicht, eine Überwachung mit Kameras mache Sinn - vor allem am Burgplatz. Die Entscheidung über solche Maßnahmen liegt aber beim Polizei-Chef - und der ist zwar nicht grundsätzlich dagegen, sieht das aber sehr differenziert. Für ihn ist die Überwachung "kein Allheilmittel gegen Kriminalität", sondern könne nur Teil eines Gesamtkonzepts sein. Außerdem sind die gesetzlichen Vorgaben dafür sehr streng. Für den Burgplatz jedoch, so hat Schenkelberg im Gespräch mit der Rheinischen Post neulich erklärt, könne er sich den Einsatz von Kameras vorstellen.

Erwin will aber noch einen Schritt weiter gehen: Er will mehr Präsenz von Ordnungshütern direkt in der Altstadt, dokumentiert durch eine zusätzliche Wache, auf die deutliche Schilder und davor geparkte Einsatzwagen hinweisen. Erwin: "Seitdem die Polizei von der Mühlenstraße weggegangen und zur Heinrich-Heine-Allee gezogen ist, ist sie nicht mehr mitten im Geschehen. Das könnten wir aber leicht ändern."

Einer Kooperation mit den OSD-Mitarbeitern, die unter anderem für die Einhaltung der Straßensatzung zuständig sind, war Schenkelberg schon immer zugeneigt, seitdem er sie in Essen (da war er vor seinem Wechsel nach Düsseldorf Polizeipräsident) mit Erfolg auf den Weg gebracht hatte. Seit September vorigen Jahres gibt es solche Doppelstreifen auch in Düsseldorf. Eine gemeinsam genutzte Wache im Herzen der Altstadt wäre nun die Fortsetzung dieser seit Monaten laufenden Kooperation.

Die erneute Diskussion um die Kamera-Überwachung in der Altstadt war in Gang gekommen, nachdem es im Bereich Altstadt am Fronleichnamstag drei Messerstechereien gegeben hatte. Zwei davon, begangen vom selben Täter, sind inzwischen aufgeklärt.

Die Polizei hat zuletzt erklärt, die Kriminalitätsrate am Bolker Stern sei deutlich zurückgegangen, seitdem man dort Kameras installiert habe, das Geschehen über Monitore in der Dienststelle Heine-Allee beobachte und sofort eingreife. Allerdings sind die Delikte in der gesamten Altstadt rückläufig, auch in den Bereichen ohne Kameras.

Erwins Bemühen um mehr Überwachung wird von der CDU unterstützt, SPD, Grüne und FDP sind dagegen.

(RP)
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