Polizei Neue Uniform ist wärmer

Düsseldorf · Der Polizeipräsident hat Freitag dem Vorwurf widersprochen, seine Beamten seien nicht ausreichend gegen Kälte geschützt. Einige Polizisten des Streifendienstes bleiben dabei: Parka, dicke Schuhe und Pullover reichen bei Dauerfrost nicht aus. Personalrat kritisiert Ausrüstung ebenfalls.

 Die Düsseldorfer Polizei hält die Szenerie auch tagsüber im Blick.

Die Düsseldorfer Polizei hält die Szenerie auch tagsüber im Blick.

Foto: Thomas Busskamp

Polizeipräsident Herbert Schenkelberg hat gestern der Behauptung widersprochen, Polizisten müssten frieren. In einem RP-Bericht hatten sich Beamte über unzureichende Kleidung bei Dauerfrost beschwert. Schenkelberg sieht das anders: Die Polizisten seien mit Unterziehrollos und Pullovern, gefütterten Parkas, Schnürschuhen und Handschuhen ausgestattet, ließ er mitteilen.

Das bestreiten die Betroffenen auch nicht, sagte gestern einer — aber bei stundenlangem Einsatz bei Frost reiche das nicht. Wer dann keine Thermowäsche habe, friert. Vor allem vermisst man tragbare Mützen statt der üblichen Schirm-Kappen. Möglicherweise löst sich das Problem mit der Einführung der neuen, demnächst kommenden blauen Uniform: Zu der gehört ein variables Innenfutter für Hose und Jacke, das bei Kälte zusätzlichen Schutz schafft. Kriminaloberkommissarin Simone Ramackers, Sprecherin des (für die Polizei) zuständigen) Innenministers: "Das ist auf jeden Fall wärmer."

Düsseldorfer Polizisten beschäftigt das Thema jedenfalls schon länger. In der Personalrats-Info Nr. 105 (Dezember 2010) wurden sie jetzt informiert, wie es um die wintertaugliche Ausrüstung bestellt ist. Nachdem es immer wieder Beschwerden gegeben hatte, war die Kälte Thema eines Gesprächs mit dem Behördenleiter, teilte der Personalrat mit. Ergebnis: Für Beamte im Objektschutz soll es bald heiße Getränke geben. Außerdem prüft man, ob die Unterstände der Wache haltenden Polizisten mit isolierenden Fußmatten ausgestattet werden können.

Weiter heißt es, die meisten müssten eigentlich mit Thermo-Unterwäsche ausgestattet sein, weil sie ja vorher beim Objekt-Schutz oder in den Einsatzhundertschaften gewesen sind. Dort ist dieser Kälteschutz üblich, und die Kleidungsstücke bleiben bei Dienststellenwechsel bei den Beamten.

Aber das ist eben nicht bei allen der Fall, und es scheint schwierig zu sein, warme Kleidung nachzubestellen. Das bestätigte der Personalrat in seiner Mitteilung: "Eine zusätzliche Ausstattung ist nicht vorgesehen!" heißt es dort. Allerdings habe der Behörden-Chef in dem Gespräch betont, es sei durchaus erlaubt, private Winterschuhe, Schals oder Unterwäsche zu nutzen. Was vor allem aber verlangt wird, sind Woll- oder Fellmützen. Dazu gibt es widersprüchliche Ansagen: Während es in der Behörde heißt, Fellmützen seien nicht lieferbar, sagt Jörg Sommerfeld vom "Landesamt für zentrale polizeiliche Dienste" in Duisburg (u.a. für Kleidung zuständig), dass es reichlich Mützen gebe, die Behörde müsse sie nur bestellen. Aber das sei womöglich eine Kostenfrage.

Auch andere Dienststellen kümmern sich um die Kleidung ihrer Mitarbeiter, die draußen arbeiten müssen. Peter Flohr, Personalvertreter im Garten- Friedhofs- und Forstamt der Stadt: "Unsere Arbeits- und Dienstkleidung ist optimal", sagt Flohr. "Sie ist warm, atmungsaktiv und passt sich jedem Wetter an." Weitere Angestellte der Stadt, die beispielsweise Baumaßnahmen beaufsichtigen, die Kanalisation inspizieren oder rund um die Uhr Knöllchen verteilen, scheinen bei Frost ebenfalls gut versorgt zu sein. "Mir sind keine Klagen bekannt", sagt Robert Wollborn, Vorsitzender des Personalrats der Landeshauptstadt. In einer Dienstvereinbarung ist genau geregelt, welchen Kleidung der Belegschaft in Sommer und Winter zur Verfügung steht. "Für unsere Kollegen des OSD haben wir außerdem mehrere Stellen in der Stadt, wo sie sich bei Kälte aufwärmen können", sagt der Personalrat. Ähnlich bei der Awista: wetterfeste Neon-Jacken und lange Thermo-Unterwäsche schützen vor Kälte, auch die Rheinbahn-Kleiderkammer ist gut gerüstet.

(RP)
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