Fußgängerzonen in der Innenstadt Neue Technik gegen Kaugummi

Düsseldorf · Die Fußgängerzonen der Innenstadt sind gezeichnet von Überresten ausgespuckter Kaugummis. Die Ordnungshüter sind machtlos. Immerhin kann die Awista bei der Reinigung auf ein modernes Spezialgerät zurückgreifen.

 Awista-Mitarbeiter Peter Lethmate demonstriert Kindern vor dem Schlossturm, wie aufwendig es ist, Kaugummi-Reste vom Boden zu entfernen.

Awista-Mitarbeiter Peter Lethmate demonstriert Kindern vor dem Schlossturm, wie aufwendig es ist, Kaugummi-Reste vom Boden zu entfernen.

Foto: Bretz

Wer Kaugummis statt in den Müllueimer, sorglos auf der Straße entsorgt, muss mit einem Verwarnungsgeld von 35 Euro rechnen. In der Praxis sind die Ordnungskräfte gegen das Vergehen aber meistens machtlos, sagt Michael Zimmermann, Leiter des Düsseldorfer Ordnungs- und Servicedienstes (OSD). "Da müssen unsere Mitarbeiter den Verschmutzer schon inflagranti erwischen", erklärt Zimmermann. Im Jahr gelingt das jedoch, so der OSD-Chef, höchsten ein Dutzend Mal.

Mit der Kampagne "Rote Karte" versucht der OSD seit 2003 den Bürgern einzuimpfen, stärker auf die Sauberkeit in der Stadt zu achten. "Kaugummis sind ein Dauerproblem, das nur durch solche plakative Maßnahmen bekämpft werden kann", bedauert Zimmermann. Letztendlich muss jedoch die Stadtreinigung ausrücken, um die zahllosen grauen Schandflecken zu entfernen. Denn gerade die Fußgängerzonen sind von den Überresten übersät. Immerhin hat der Awista-Mitarbeiter Peter Lethmate, der eigentlich auf die Beseitigung von Graffiti spezialisiert ist, inzwischen ein Spezialgerät, mit dem er die hartnäckigen Flecken beseitigen kann. "Es ist schon extrem, wie viel Arbeit das ist", beschreibt Lethmate seinen Arbeits-Alltag.

Bewusstsein für die Stadt schärfen

Mit dem 1,5 Kilowatt starken "Gum-Buster" benötigt der 54-Jährige für jeden Kaugummi zwar nur wenige Sekunden. Doch eine flächendeckende Reinigung ist aus Kostengründen nicht möglich. Schließlich kleben mancherorts bis zu 80 davon auf einem einzigen Quadratmeter. "Wir müssen in den Köpfen der Bürger ansetzen", sagt Ingo Lentz, Vorsitzender der Initiative Pro Düsseldorf, die in knapp zwei Wochen zum zwölften Mal den Dreck-weg-Tag veranstaltet. In diesem Zusammenhang will Lentz das Bewusstsein der Düsseldorf für eine saubere Stadt schärfen. Und hat gestern für einige Stunden die Awista-Spezialeinheit engagiert, um den Eingangsbereich des Schlossturms von Kaugummi zu befreien und zu demonstrieren, welch enormen Aufwand das bereits für diese eher kleine Fläche bedeutet.

Diesen Anlass nutzte auch die Awista, um ihren Partner beim großen "Frühjahrsputz" zu unterstützen. "Wir wollen die Menschen für das Problem sensibilisieren und motivieren, beim Dreck-weg-Tag mitzumachen", sagt Awista-Geschäftsführer Björn Becker. Wie oft der "Gum-Buster" normalerweise zum Einsatz kommt, wollte Becker nicht verraten. Er macht jedoch darauf aufmerksam, dass auch Firmen und die Bürger die Dienste der Stadtreiniger gegen die Kaugummi-Plage bestellen können. Für den Einsatz des umweltfreundlichen Geräts berechnet die Awista 54,80 Euro plus Mehrwertsteuer.

(RP)
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