Aufsichtsrat hat zugestimmt Neue Rheinbahn-Finanzchefin kommt aus der Energiewirtschaft

Düsseldorf · Annette Grabbe rückt in den Vorstand des Verkehrsunternehmens auf. Die 43-Jährige erhält einen Fünf-Jahres-Vertrag. Die Finanzen der Stadttochter sind angespannt.

 Andreas Hartnigk und die künftige Finanzvorständin der Rheinbahn Annette Grabbe

Andreas Hartnigk und die künftige Finanzvorständin der Rheinbahn Annette Grabbe

Foto: Rheinbahn

Der Aufsichtsrat der Rheinbahn hat am Mittwoch eine neue Finanzvorständin bestellt. Das Gremium stimmte einstimmig der Ernennung von Annette Grabbe zu. Die 43-jährige Diplom-Kauffrau arbeitet seit 2008 als Führungskraft in verschiedenen Bereichen der Energiewirtschaft, aktuell als Geschäftsführerin Finanzen, Steuerung und Geschäftsentwicklung bei der Westenergie Netzservice. Dort hat sie die Schwerpunkte kaufmännische Steuerung, kommerzielles Vertriebsmanagement, Qualitätsmanagement und Digitalisierung.

Sie tritt die Nachfolge von Susanne Momberg an, die nach dem Ablauf ihres Vertrags im Mai in den Ruhestand geht. Momberg hatte das Amt zunächst kommissarisch übernommen, nachdem Vorgängerin Sylvia Lier 2019 im Zuge einer Dienstwagenaffäre nach nur sechs Monaten gehen musste. Nun erfolgt eine längerfristige Neubesetzung: Grabbe erhält einen Fünf-Jahres-Vertrag.

Die Finanzen der Rheinbahn sind derzeit angespannt wie selten. Die Ausfälle durch die Corona-Pandemie, die Investitionen in eine Verkehrswende sowie die Mehrkosten für Diesel und Strom belasten das Unternehmen. Das Defizit, das die Stadt Düsseldorf als Eigner übernehmen muss, ist in den vergangenen Jahren angewachsen und liegt in diesem Jahr bei fast 110 Millionen Euro. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an eine effiziente Organisation der Stadttochter.

Grabbe wird Teil des dreiköpfigen Vorstands neben Vorstandschef und Arbeitsdirektor Klaus Klar und Technikvorstand Michael Richarz. Aufsichtsratschef Andreas Hartnigk lobt sie als „über alle Maßen sympathische, ergebnis- und kundenorientierte Persönlichkeit mit starkem finanzwirtschaftlichen und unternehmerischen Fokus“. Grabbe ist verheiratet und hat drei Kinder. Sie wohnt in Oberhausen. Vor ihrem Wechsel zu Westenergie war sie für die Eon-Tochter Innogy SE tätig.

Grabbes Vorvorgängerin Lier war die erste Frau im Vorstand der Rheinbahn nach mehr als 120 Jahren Unternehmensgeschichte gewesen. Der Aufsichtsrat beschloss, den Posten erneut mit einer Frau zu besetzen.

(arl)
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