Düsseldorf Neue Klinik kostet 64 Millionen

Düsseldorf · Der Neubau der Sana Klinik Gerresheim ist heute bereit für die ersten Besucher. Die Klinik präsentiert sich auf den Stationen der Privat-, aber auch der Kassenpatienten elegant. In zwei Wochen ist der Umzug mit 170 Lastwagen.

 In den Zimmern auf den Privatstationen sind die Bildschirme größer, die Bäder elegant in Dunkelgrau, und die Schränke und Türen sehen aus wie aus edlem Tropenholz gemacht.

In den Zimmern auf den Privatstationen sind die Bildschirme größer, die Bäder elegant in Dunkelgrau, und die Schränke und Türen sehen aus wie aus edlem Tropenholz gemacht.

Foto: Endermann, Andreas

Diese Operation wird schwierig: Ab Montag beginnen die Vorbereitungen für den Umzug des Krankenhauses Gerresheim. Knapp zwei Wochen später werden sich 170 Lastwagen in Bewegung setzen, um Möbel, Betten, Akten, insgesamt über 4000 Kubikmeter Fracht, bei laufendem Betrieb vom Altbau zum Neubau zu transportieren. Der bietet auf sechs Etagen modernste Krankenhaustechnik und beachtlichen Komfort — auch für Kassenpatienten. Am heutigen Samstag dürfen alle schon mal der Klinik ins neue Innenleben schauen.

 Auch die Zimmer für die Kassenpatienten wirken im Neubau komfortabel.

Auch die Zimmer für die Kassenpatienten wirken im Neubau komfortabel.

Foto: Endermann, Andreas

"Das wird ein Krankenhaus der kurzen Wege", sagte gestern Geschäftsführerin Birgit Fouckhardt-Bradt. So werden im Erdgeschoss Aufnahme und alle Ambulanzen leicht zu erreichen sein. Darüber sind auf einer Ebene acht Operationssäle untergebracht, außerdem die Intensivstationen. Über einem Technikgeschoss mit Lüftung, Heizung, Klimatechnik folgen die eigentlichen Stationen. Das Haus bietet ausschließlich Ein- und Zweibettzimmer mit je eigenem Duschbad, kostenlosem Internetzugang und Fernsehen an jedem Bett. Das Innenleben der Schränke (inklusive Tresor) ist transportabel und begleitet Patienten, die auf eine andere Station verlegt werden. Noch ein bisschen komfortabler wird es auf den beiden Privatstationen: Da sind die Bildschirme größer, die Bäder elegant in Dunkelgrau gestaltet, die Schränke mit Kunststoff beschichtet, der aussieht wie ein edles Tropenholz, außerdem ist ein Kühlschrank auf jedem Zimmer selbstverständlich — Hotelatmosphäre. Und tritt der Patient hinaus auf den Gang, sieht er Kornblumen vor blauem Himmel — oder andere Motive aus der Natur oder den Düsseldorfer Stadtteilen. 360 Fotos wurden jüngst aufgehängt.

 Der stellvertretende ärztliche Direktor, Wolf-Dieter Schoppe (l.), präsentierte gestern bereits der Presse die Klinik.

Der stellvertretende ärztliche Direktor, Wolf-Dieter Schoppe (l.), präsentierte gestern bereits der Presse die Klinik.

Foto: Endermann, Andreas

Auch von den Medizinern: Am Eingang jeder Station heißen freundliche Fotos von Ärzten die Patienten willkommen. Und erklären auch gleich, um was es geht. Beispiel: "Hier ist die Viszeralmedizin — hier dreht sich alles um Ihren Bauch." Kern einer jeden Station ist der "Schwestern-Stützpunkt", ein zentraler Punkt für Patienten und Besucher, direkt dahinter liegt der Lagerraum für Medikamente, Verbandsmaterial und Infusionen. "Durch ein ausgeklügeltes System findet jetzt alles Platz in einem Raum, bisher brauchten wir dafür den dreifachen Platz", erklärt Pflegedienstleiterin Gudrun Jähnel.

Neu ist auch das Operationskonzept: "Unser Ziel ist es, weniger Leerzeiten zu haben und die Räume besser zu nutzen", erläutert Birgit Fouckhardt-Bradt. So werden künftig bereits parallel zu einer Operation die nächsten Patienten in einem Nebenraum vorbereitet, einschließlich der Narkose. Im vergangenen Jahr wurden im Krankenhaus Gerresheim 8000 Patienten operiert, diese Zahl möchte man übertreffen. Ebenso wie die Geburtenzahlen (2011 kamen an der Gräulinger Straße 444 Babys zur Welt). Die Klinikleitung hofft, dass die neuen Kreißsäle mit ihren knallgelben Badewannen und die großzügigen Mutter-Kind-Zimmer mehr Frauen dazu bewegen, sich für eine Geburt in Gerresheim zu entscheiden.

Beim Tag der offenen Tür an der Sana Klinik in Gerresheim heute werden alle Stationen, auch die Operations- und Kreißsäle, den neugierigen Blicken der Besucher gezeigt.

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