Düsseldorf Neue Info-Bildschirme in den Bahnen

Düsseldorf · Die Rheinbahn verbessert die Angaben für die Fahrgäste. Auf Monitoren sehen die Kunden, wie lange ihr Zug bis zu den nächsten Haltestellen benötigt und wann dort welche Anschluss-Busse und -Bahnen kommen.

So sehen die neuen Bildschirme aus. Rechts sind die nächsten Stationen mit der verbleibenden Fahrtzeit zu sehen, rechts werden bald die Anschlussmöglichkeiten an der kommenden Haltestelle aufgelistet sein.

So sehen die neuen Bildschirme aus. Rechts sind die nächsten Stationen mit der verbleibenden Fahrtzeit zu sehen, rechts werden bald die Anschlussmöglichkeiten an der kommenden Haltestelle aufgelistet sein.

Foto: Andreas Bretz

Die Mitte vieler U-Bahn-Waggons wird in diesen Tagen deutlich spannender. Dort können Fahrgäste zwei Monitore entdecken, die ihnen viele Informationen vermitteln, die sie sich seit Jahren wünschen. Aktuell ist auf der linken Hälfte des Bildschirms die Streckenführung der jeweiligen Bahn zu sehen. Angezeigt werden - wie in Bussen schon üblich - die nächsten Stationen und - das ist neu - die Zeit, die der Zug noch braucht, bis er diese erreicht hat. Auf der rechten Seite steht derzeit ausschließlich "Ihre Anschlüsse". Bald sollen darunter in einer Liste die Busse und Bahnen stehen, die an der nächsten Haltestellen erreicht werden können, und die Zeit, die sie bis zu dieser Station noch benötigen. Dann sind erstmals in den Rheinbahn-Fahrzeugen die Informationen zu sehen, die auf den elektronischen Anzeigetafeln an den Haltestellen zu lesen sind.

Wenn der Plan Wirklichkeit wird, steht Düsseldorf deutschlandweit ausgezeichnet da. Infos an den Stationen zählen vielerorts zum Standard, Informationen in Echtzeit in Fahrzeugen gibt es aber nur selten, zum Beispiel in Dresden. Vorbild in dieser Hinsicht ist Zürich. Alleinstellungsmerkmal der Rheinbahn sollen Informationen zu Zügen der Deutschen Bahn und zu anderen Verkehrsbetrieben sein - in Städten, in denen die Rheinbahn nicht allein das Netz betreibt, etwa in Krefeld.

Die Monitore sind bisher in etwa einem Viertel der roten Bahnen angebracht. In den Silberpfeilen, die bald auf der Wehrhahn-Linie unterwegs sein werden, sind bereits jeweils zwei Doppelmonitore installiert. Aktuell zeigen sie ausschließlich die Fahrstrecke. Bis zum Frühjahr sollen diese Bildschirme nach neuem Prinzip in Betrieb sein, die anderen werden nach und nach eingebaut und eingesetzt. Auch auf den Monitoren in den Bussen sollen bald alle genannten Informationen sichtbar werden.

Möglich wird dies durch das Intermodal Transport Control System (ITCS), dass das Rechnergestützte Betriebsleitsystem (RBL) ablöst. Beiden ist gemeinsam, dass sie Informationen über Fahrzeuge und deren Positionen verarbeiten. Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass beim RBL die Fahrzeuge etwa alle 20 Sekunden ihre Position melden, bei ITCS geschieht dies etwa alle zehn Sekunden. Davon ausgehend ermitteln die Computer nun deutlich präziser, wie lange eine Bahn noch zu den folgenden Haltestellen benötigt.

Für die Monitore in den Fahrzeugen ergibt sich dabei eine neue Herausforderung. Sie sollen nicht alle Züge zeigen, die an der nächsten Haltestellen erreicht werden können. Denn Bahnen, die in dieselbe Richtung oder in die direkte Gegenrichtung fahren, erscheinen für den Fahrgast wenig erkenntnisfördernd. "Diese Verbindungen wollen wir rausfiltern", sagt Daniel Therhaag, Verkehrsplaner bei der Rheinbahn.

Und noch einen Service soll das System bieten. Für Stationen mit Anschlussgarantie, an denen zum Beispiel Bahnen enden und Busse ins Umland starten, wird angezeigt, dass der Anschluss wartet. Sollte dies wegen enormer Verspätung nicht möglich sein, wird der Fahrer per Durchsage nach Umsteigern fragen und auf die "Mobilitätsgarantie" hinweisen. Dann dürfen die Betroffenen ein Taxi auf Rheinbahn-Kosten nehmen.

(hdf)
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