Technik überzeugt Rheinbahn Neue Hybridbusse für Düsseldorf

Düsseldorf · Ursprünglich wollte die Rheinbahn ein Jahr lang neue Techniken zum Spritsparen testen. Eine Hybridtechnik hat allerdings bereits so überzeugt, dass das Unternehmen fünf weitere Fahrzeuge bestellt hat. Sie sollen im zweiten Quartal geliefert werden.

 Hybridbusse verbrauchen weniger Diesel und stoßen bis zu 78 Prozent weniger CO2 aus.

Hybridbusse verbrauchen weniger Diesel und stoßen bis zu 78 Prozent weniger CO2 aus.

Foto: Rheinbahn

Die Landeshauptstadt hält mit Metropolen wie Paris, London, Berlin und München mit. Dort wie hier setzen die Verkehrsbetriebe auf umweltfreundliche Techniken wie Leichtbau- und Hybridbusse. Bisher verbrauchen die rund 400 Busse der Rheinbahn 12,5 Millionen Liter pro Jahr. Deshalb hat das Nahverkehrsunternehmen 2010 rund 3,4 Millionen Euro in neue Techniken investiert. Nach gut sechs Monaten praktischer Erfahrungen zieht die Rheinbahn nun eine erste, überwiegend positive Bilanz. Die Erfahrungen mit den neuen Bussen im Überblick:

Leichtbau Die Busse wiegen 8,9 statt zwölf Tonnen, kosten aber so viel wie ein herkömmliches Fahrzeug, also rund 200 000 Euro. Die Busse haben von allen beteiligten Abteilungen der Rheinbahn gute Noten erhalten. Die Werkstatt lobt sie, weil die Busse einen niedrigen Einstieg haben und dennoch unter dem Fahrzeug mehr Platz bieten als Niederflurbusse. Die Bauteile müssen deshalb nicht verkleinert und angepasst werden, Reparaturen fallen leichter und günstiger aus. Darüber hinaus freuen sich die Finanzexperten der Rheinbahn, weil der Verbrauch im Vergleich signifikant gesunken ist.

Hybrid parallel Bei diesen Bussen springt ein Dieselmotor ein, wenn der Elektromotor nicht mehr kann. Die Technik eignet sich vor allem für den regionalen Nahverkehr, weil Diesel- und Elektromotor dann gleichmäßig arbeiten. Diese Erfahrungen bestätigt die Rheinbahn. Auf Linien wie der 785, die vom Düsseldorfer Süden in die umliegenden Städte fahren, haben sich Hybridbusse mit Paralleltechnik bewährt. Der Dieselverbrauch ist merklich zurückgegangen, die Fahrer sind mit Stabilität und Fahrverhalten hochzufrieden.

Hybrid seriell Dabei fungiert der Dieselmotor als Generator für den Elektromotor, die Technik eignet sich deshalb eher für Busse, die oft stoppen und wieder anfahren, wie es im Innenstadtverkehr die Regel ist. Sie passen demnach noch besser zum Linienprofil der Rheinbahn. Die serielle Technik steht im Mittelpunkt der Tests 2011. Erstmals sollen die Busse bei der Messe "Boot" im Einsatz sein.

Fazit Langfristig hoffen alle Verkehrsbetriebe darauf, dass Elektroantriebe Serienreife erlangen. Dies scheitert bisher daran, dass die Speicherkapazitäten der Batterien bei weitem noch nicht ausreichen, um einen Bus den ganzen Tag einzusetzen. Bis dahin bildet die Hybridtechnik eine sehr gute Übergangslösung. Die Einsparungen sind spürbar, höhere Investitionen lohnen sich. Deshalb hat das Verkehrsunternehmen nun schon nach einem halben Jahr Testphase fünf weitere Busse mit paralleler Hybridtechnik bestellt. Diese werden dann fünf andere Busse der Flotte ersetzen.

Die Leichtbauweise hat unabhängig vom Antrieb des Busses überzeugt, die nun gewonnenen Erkenntnisse können auch bei Hybrid- oder Elektrobussen verwendet werden. Allerdings gibt es bei dem Hersteller, der aktuell die deutlichsten Sparerfolge erzielt, bisher ausschließlich Busse ohne Gelenk. Die Rheinbahn benötigt für ihre Flotte aber vor allem die größeren Gelenkbusse.

(RP)
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