889 Freiwillige ließen sich typisieren Neue Hoffnung für Baby Arthur

Düsseldorf · So voll wie am Samstag wird es im Schützenhaus der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Unterrath eigentlich erst, wenn das Sommerbrauchtum beginnt.

 Zahlreiche Bürger ließen bei zwei Aktionen ihr Blut typisieren, um Arthur zu helfen. Ein Knochenmarkspender wurde jetzt aber in einer Nabelschnurblutbank in Italien gefunden.

Zahlreiche Bürger ließen bei zwei Aktionen ihr Blut typisieren, um Arthur zu helfen. Ein Knochenmarkspender wurde jetzt aber in einer Nabelschnurblutbank in Italien gefunden.

Foto: RP/Gabriel

Am Wochenende ging dort aber etwas ganz anderes vor: Menschen, die sonst nichts mit den Schützen zu tun haben, standen Schlange, um Schützenbruder Udo Elsner zu helfen, der an Leukämie erkrankt ist. 889 Freiwillige haben sich nach dem Aufruf der Bruderschaft im Schützenhaus typisieren lassen und sind nun in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registriert.

Das bedeutet, dass es für Udo Elsen und den acht Monate alten Arthur, der ebenfalls an Blutkrebs erkrankt ist, 889 neue Chancen gibt, geheilt zu werden. Ziel der Schützen ist, die 3000er-Marke zu knacken. "Gemeinsam mit der Aktion von Vallourec & Mannesmann, Elsens Arbeitgeber, erreichen wir unser Ziel", sagt Frank Spielmann von der Bruderschaft.

Für die Kameraden in Unterrath war es ein Schock, als sie von der Erkrankung ihres Freundes Udo Elsen gehört haben. Also haben sie mobil gemacht, um ihm zu helfen. Alle Schützen zwischen 18 und 55 Jahren haben sich in die DKMS aufnehmen lassen, sofern sie in guter gesundheitlicher Verfassung sind. Sie haben sich Blut abnehmen lassen, das darauf überprüft wurde, ob sie ein genetischer Zwilling von Arthur oder Elsen oder den anderen an Leukämie erkrankten Menschen sind, für die die DKMS einen Knochenmarkspender sucht. Wenn alle Bedingungen erfüllt sind, kommen sie als Knochenmarkspender für einen Erkrankten in Frage.

"Großer Antrieb für uns"

"Wenn so etwas im Umfeld passiert, ist der Wunsch zu helfen groß", sagt Spielmann. "Das ist für uns ein großer Antrieb." Auch einen Krankenhausaufenthalt nehme man gerne in Kauf, wenn der bedeutet, durch den eigenen vergleichsweise bescheidenen Einsatz ein Menschenleben zu retten. Wer sich als geeigneter Stammzellenspender herausstellt, dem wird unter Vollnarkose Knochenmark aus dem Beckenknochen entnommen.

70 Helfer haben die Schützen zusammengetrommelt, darunter auch die Johanniter. Die Arbeit im Schützenhaus, also die Aufnahme der Daten der potenziellen Spender, haben Mitglieder und Freunde der Bruderschaft übernommen.

(RP)
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