Hilfe im Winter Neue Notschlafstelle für Obdachlose in der Düsseldorfer City

Düsseldorf · Niemand muss zwischen November und März frieren. Mit 2000 Flyern werden in Düsseldorf Menschen ohne Wohnung über die Angebote der Winterhilfe informiert. Im Notfall wird auch eine U-Bahn-Station nachts offen gehalten.

 Dorothea Gut und ihr Freund Saulius Uogintas übernachten derzeit in einer Unterführung nahe der Maximilian-Weyhe-Allee. Gut will nach einem Entzug nicht in eine Schlafstelle gehen, in der auch Junkies übernachten.

Dorothea Gut und ihr Freund Saulius Uogintas übernachten derzeit in einer Unterführung nahe der Maximilian-Weyhe-Allee. Gut will nach einem Entzug nicht in eine Schlafstelle gehen, in der auch Junkies übernachten.

Foto: Anne Orthen (ort)

In Düsseldorf soll kein Mensch ohne Wohnung im Winter Schaden nehmen. Mit Angeboten für den Tag und die Nacht rüsten sich Stadt und Sozialverbände für die kalte Jahreszeit. In den kommenden Tagen werden etwa 2000 Informationsflyer an Wohnungslose verteilt.

Notschlafstellen Im November wird eine neue Notschlafstelle in der City eröffnet. „Im Umfeld des Hauptbahnhofs, die Adresse werden wir noch bekanntgeben“, sagt Sozialdezernent Burkhard Hintzsche. Bald nach der Eröffnung wird das parallel zur Räumung eines Camps unter der Rheinkniebrücke eingerichtete Quartier an der Aldekerkstraße in Heerdt wieder aufgegeben. Mit dem Standort in der City kommt die Stadt den Wünschen der Obdachlosen nach einem zentral gelegenen Quartier entgegen. Eine zweite von den Franzfreunden betreute Notschlafstelle wird am Vogelsanger Weg im Stadtnorden eingerichtet. Im gleichen Komplex werden auch die in Düsseldorf gestrandeten EU-Ausländer nachts betreut. Die meisten stammen aus Südost-Europa. Für beide Standorte gilt: Betroffene dürfen sowohl Partner als auch Hunde mitnehmen. Geöffnet werden sie von 18 bis 8 Uhr. Für die Fahrten nach Heerdt und Mörsenbroich stellt die Rheinbahn kostenlos Tickets zur Verfügung.

Kälte-Optionen Bei Schnee und eisigen Temperaturen wird der U-Bahn-Tunnel an der Heinrich-Heine-Allee für Obdachlose nachts offen bleiben. „Das haben wir mit der Rheinbahn abgestimmt“, sagt Miriam Koch, Leiterin des Integrationsamtes. Außerdem sei daran gedacht, einen ausrangierten Bus zur Verfügung zu stellen. Sozialdezernent Burkhard Hintzsche stellt klar: „Niemand muss im Freien übernachten oder den ganzen Tag auf der Straße frieren, es gibt genug Plätze in den regulären sowie den Not-Unterkünften.“

Über Tag Schutz brauchen Wohnungslose im Winter auch über Tag. Wer gleich um 8 Uhr einen Kaffee oder Tee braucht, kann das Shelter (Liefergasse 3, 8-18 Uhr) oder das Bistro im Horizont (Neusser Straße 37, 8-13 Uhr) besuchen. Ganztägig ist das Café Pur geöffnet. Es ist allerdings wegen Bauarbeiten bis zum Monatsende geschlossen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort