1200 Meter werden ausgetauscht Neue Gleise für die Oberkasseler Brücke

Düsseldorf · Für den Sonnenuntergang haben die Arbeiter keinen Blick übrig. Wie bei einem Uhrwerk funktioniert bei ihnen die Abstimmung: Zwei Männer führen die schweren Schläge mit dem Vorschlaghammer aus, während die anderen die Stahlschienen aus ihren Angeln heben.

Änderungen im Rheinbahn-Fahrplan ab April 2009
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Foto: RP, Andreas Bretz

Die Arbeiten, die seit einigen Monaten auf der Oberkasseler Brücke verrichtet werden, sind ein Kraftakt: In wenigen Monaten werden 3800 Schienenauflager und 1200 Meter Gleis ausgetauscht. Fünfmal in der Woche treffen sich die rund 20 Arbeiter am Abend, um bis zum frühen Morgen auf der Oberkasseler Brücke zu arbeiten. Der Austausch der Gleise aus Walzstahl ist bereits abgeschlossen, es bleibt noch die Anbringung der neuen Schienenlager. Wäre die Witterung ein wenig besser gewesen, hätte die Brücke schon wieder freigegeben werden können. Weil es aber Anfang des Jahres noch einmal richtig kalt und nass wurde, müssen die Männer noch bis zum 2. Juni Gleise stemmen, Bolzen schleifen und neu mit alten Teilen verschweißen.

Der Austausch der Schienen inklusive Schienenlager war nötig, weil diese in den vergangenen 33 Jahren ihrer Benutzung stark korrodierten. Für die Anwohner am Kaiser-Wilhelm-Ring, die sich von den fünf über der Brücke verkehrenden Bahnlinien manchmal gestört fühlen, hat der Austausch einen positiven Effekt. Zwischen der Rippenplatte, in der die Schiene selbst lagert, und der Grundplatte, die über einen Sockel mit der Brücke verbunden ist, wird eine Gummischicht eingesetzt, die bis zu vier Millimeter nachgeben kann. "Dadurch wird der Schienenverkehr viel leiser werden", erklärt Ralf Lüdeking, Bereichsleiter Infrastruktur der Rheinbahn.

Die Kosten von 2,4 Millionen Euro trägt die Stadt, denn die ist die Eigentümerin von Brücken und Tunneln in Düsseldorf. Während der Arbeiten können Bahnen die Brücke nicht passieren. Zurzeit werden die Einzelteile nachts ausgetauscht. Zwischen 20 und 4 Uhr ersetzen vier Busse die Bahnlinien, die an den Brückenenden nicht weiterfahren können. An Wochenenden und bei Großereignissen wie dem Fußballspiel am Sonntag setzt die Rheinbahn die Arbeiten aus.

(RP)
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