Familie in Düsseldorf Die Familie ist ein Corona-Gewinner

Stadtmitte · Bei der Efa (Evangelisches Familienbildungswerk) soll das umfangreiche Angebot unter neuer Leitung aufrecht werden. Der Stadtteiltreff in Derendorf zieht wahrscheinlich 2021 von der Rather an die Collenbachstraße.

 Livia Daveri ist die neue Geschäftsführerin der Efa.

Livia Daveri ist die neue Geschäftsführerin der Efa.

Foto: Marc Ingel

Sie ist 45 Jahre alt, hat ein Kind, einen Ehemann, zwei Katzen und drei Hühner. Livia Daveri ist in Florenz geboren, lebt aber schon seit 20 Jahren in Deutschland. Und sie ist nicht nur Sprachwissenschaftlerin, sondern war zuletzt für das evangelische Bildungswerk in Duisburg tätig sowie zuvor für die Stadt Oberhausen in der Familienbildung. Diese Biografie qualifiziert Daveri als neue Geschäftsführerin der Efa (Evangelisches Familienbildungswerk) und damit als Nachfolger von Curt Schulz, der in Pension geht.

Die Efa ist eine bisweilen unterschätze Bildungseinrichtung, die mit 22 Festangestellten plus 350 freien Mitarbeitern die Stadt in der Familienpolitik unterstützt, 16.000 Teilnehmer an dem Kursangebot in 2019 sprechen für sich. An dem Konzept will auch Daveri nicht rütteln, „vielleicht noch ein wenig die sprachliche Vielfalt ausweiten, das Angebot für Familien vor der Geburt der Kinder ausbauen, das Thema Pubertät mehr in den Mittelpunkt stellen und auch die Schwerpunkte Gesundheit und Nachhaltigkeit nicht aus dem Auge verlieren“, präzisiert sie.

Drei Standorte hat die Efa, neben dem Stammsitz an der Hohenzollernstraße in der Innenstadt gibt es noch den Stadtteiltreff an der Borsigstraße in Oberbilk sowie einen weiteren in Derendorf. Der wird, wenn alles nach Plan verläuft, im kommenden Jahr von der Rather an die Collenbachstraße verlegt und damit an das evangelische Gemeindezentrum angeschlossen. „Dort gibt es ein Zentrum plus, eine Kita, die Jugendetage – wir werden uns ergänzen“, sagt Schulz.

Das aktuelle Programm von Juli bis Dezember entstand mitten in dem Corona-Shutdown, Schulz war schon weg, Daveri noch nicht da, „wir können unserem Team gar nicht genug für seine Arbeit danken“, sagt Schulz. Die Efa will von ihrem Angebot auch gar nicht abrücken, „vielleicht müssen wir kleinere Gruppen einrichten, aus einem Kurs mit zehn Personen zwei Kurse mit fünf machen“, sagt Daveri. Zuletzt wurde vieles an die frische Luft oder ins Internet verlegt, das habe erstaunlich gut funktioniert, nennt Daveri ein Beispiel: „Bei dem Familiensofa, einem kostenlosen Gesprächsangebot für Familien, waren es anfangs vier Teilnehmer, nur wenig später tauschten sich 20 in dem Videochat aus.“

Dass auch die Efa durch die Krise digitaler geworden ist, findet Schulz gut, „an einigem werden wir festhalten; aber Familienbildung kommt natürlich langfristig nicht ohne Gespräche von Angesicht zu Angesicht aus“, betont der scheidende Geschäftsführer. Was Corona aber vor allem gezeigt habe: „Die Familie hat in einer Zeit, in der Kontakte zu anderen Menschen nicht möglich waren, noch einmal an Bedeutung gewonnen; und ein starker Partner an der Seite ist da nur umso wichtiger geworden. Und genau der wollen wir sein“, erklärt Livia Daveri.

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