Sportstätten in Düsseldorf Neue Gastronomie für die Rennbahn

Die Münchhausen Gastronomie GmbH will die Galopprennbahn beleben – auch, wenn keine Renntage sind.

 Sie wollen das gastronomische Angebot auf der Rennbahn umkrempeln: (v.l.) Knut Roitzheim sowie Gabriele und Dietrich Ahrens.

Sie wollen das gastronomische Angebot auf der Rennbahn umkrempeln: (v.l.) Knut Roitzheim sowie Gabriele und Dietrich Ahrens.

Foto: Marc Ingel

Nach gut 25 Jahren hat sich der alte Betreiber der Gastronomie, der Party-Service Fröhlich, von der Galopprennbahn zurückgezogen. Im vergangenen Sommer gab es eine Ausschreibung, und den Zuschlag unter den mehr als einem Dutzend Bewerbern erhielt die Münchhausen Gastronomie GmbH, die zuletzt dem Gerresheimer Bahnhof neues Leben eingehaucht hat. Geschäftsführer Dietrich Ahrens glaubt zu wissen, warum er sich mit seinem Konzept durchgesetzt hat: „Wir sind regional verwurzelt, wollen das Angebot auf der Rennbahn aber vor allem zeitgemäßer, auch nachhaltiger gestalten.“ Das beinhalte die Verwendung regionaler Produkte, etwa Kuchen vom Bauerngarten Benninghoven oder Fleisch vom Metzger Neukirchen, aber eben auch der Verzicht von Plastik und Einwegprodukten. Was vielleicht aber noch mehr überzeugt hat: „Es gibt neun Renntage, außerdem ein paar Messen wie Home & Garden oder auch das Mittelalterfest. An allen anderen Tagen bleibt das Gelände in der Regel aber ungenutzt. Das wollen wir ändern“, erzählt Ahrens.

Wenn er von „wir“ redet, meint er zuallererst seine Frau Gabriele, die auch im Gerresheimer Bahnhof schon tatkräftig mit angepackt hat, sowie Knut Roitzheim, der sich um Marketing und Events kümmert. Dem Trio schwebt etwa vor, Hochzeiten auf der Rennbahn anzubieten und dafür das alte Waagehaus und das Teehaus zu nutzen. Genauso könnten kulturelle Veranstaltungen wie Ausstellungen, ein Sommerfest oder ein Weihnachtsmarkt für mehr Belebung sorgen.

Ahrens will dafür nach eigenen Angaben 250.000 Euro in die Sanierung stecken, auch das kleine Häuschen, das Besucher nur als Sektbar kennen, sowie die elf „Outlets“, also Stände im Freien von der Würstchenbude bis zum großen Restaurant-Zelt, sollen erneuert oder sogar ausgetauscht werden. Außerdem müssen zum Teil neue Versorgungsleitungen gelegt werden. Die Bauleitung hat die Gastronomie-Ladenbau Avsar, die Zimmerei Pitzer aus Gerresheim sitzt ebenfalls mit im Boot.

Den Biergarten wird zumindest in diesem Jahr Klaus Jansen, der pa­rallel die Gastronomie im Wettbüro betreibt, weiterhin leiten. „Wir sind Partner. Für 2021 wollen wir dann aber auch den Biergarten, der in meinen Augen einer der schönsten in Düsseldorf ist, anpacken und vor allem ausdehnen, um so hoffentlich mittelfristig ein neues Publikum anzuziehen“, erklärt Ahrens. Bedienen werde man auch die VIPs in den Logen auf der Tribüne, die müssten aber weiterhin über den Rennverein gebucht werden.

Nur knapp drei Monate Zeit hat Münchhausen, um alles auf Vordermann zu bringen, am 29. März steht der Fortuna-Renntag zum Auftakt der Saison an. Dann werden die Besucher einen Eindruck von dem neuen gastronomischen Angebot erhalten. Es wird Steaks, trendige Burger, aber ebenso Crêpes und Flammkuchen geben. „Auch die normalen Imbissangebote werden nicht fehlen, das erwarten die Besucher auf einer Rennbahn“, sagt Ahrens. Das alles werde über ein vernünftiges Kassensystem abgerechnet, „das gab es vorher nicht“, so der Geschäftsführer.

„Den Menschen soll am 29. März die Kinnlade herunterfallen, wenn sie sehen, was wir hier Neues geschaffen haben“, sagt Knut Roitzheim. Er verknüpft persönlich viele Erinnerungen mit der Rennbahn: „Ich habe noch als Kind hier Kastanien gesammelt, später sind meine Kinder  Ponyreiten auf der Rennbahn gewesen und haben mir nachher in den Ohren gelegen, dass sie jetzt auch ein Pony für zu Hause haben wollten. Jetzt kehre ich zurück.“

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