Shoppen in Düsseldorf Neue Debatte um verkaufsoffene Sonntage

Düsseldorf · 2015 dürfen die Läden in der Düsseldorfer Innenstadt bislang nur zweimal sonntags öffnen. Im Stadtrat könnte es heute eine Wendung für einen dritten offenen Sonntag geben.

Das sind die verkaufsoffenen Sonntage 2018
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Foto: Endermann, Andreas

Beim zehnten Punkt auf der Tagesordnung könnte es heute im Stadtrat zur ersten Debatte zwischen den Ampel-Partnern SPD, Grüne und FDP kommen. Zur Entscheidung stehen neun verkaufsoffene Sonntage 2015 in unterschiedlichen Teilen des Stadtgebiets an. Es sind weniger als in den Vorjahren, das gilt besonders für die Innenstadt. Dort dürfen in diesem Jahr die Läden nur an zwei Sonntagen von 13 bis 18 Uhr öffnen: am 29. März aus Anlass der Messen Beauty und Top Hair sowie am 13. Dezember aus Anlass des Weihnachtsmarktes. Sehen Sie hier eine Übersicht der verkaufsoffenen Sonntage in den Stadtvierteln.

Aus Sicht der Geschäftsleute ist das zu wenig. Der Rheinische Einzelhandels- und Dienstleistungsverband hat deshalb beantragt, zur Büchermeile am Rheinufer am 27. September einen weiteren verkaufsoffenen Sonntag zuzulassen. Ein triftiger Anlass ist die Voraussetzung für die Ausnahme von der Sonntagsruhe. Aus Sicht der Stadtverwaltung gehört die Büchermeile wegen zu geringen Zuspruchs nicht dazu. Sie empfiehlt der Politik deshalb, den dritten verkaufsoffenen Sonntag abzulehnen.

Dormagen: Das sind die verkaufsoffenen Sonntage 2016
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Foto: LH

Während es bislang nach einer Mehrheit dafür aussah, macht die CDU mit einem Änderungsantrag auf eine geänderte Ausgangslage aufmerksam, den die Händler bereits dem Oberbürgermeister mitgeteilt haben. Denn am besagten Wochenende endet das Düsseldorf-Festival mit Straßentheater und zahlreichen kulturellen Aktionen in der Innenstadt. Es wird ein hohes Besucheraufkommen erwartet - und genau das ist die Voraussetzung für die Genehmigung.

FDP-Ratsfrau Monika Lehmhaus stellt die restriktive Position der Stadt insgesamt in Frage: "Es macht wirklich keinen Sinn, dass unsere Hotels an Sonntagen für ihre Übernachtungsgäste Busse nach Holland in die Outletcenter buchen, damit Düsseldorfer Gäste dort das Geld ausgeben, das sie viel lieber und besser hier lassen sollten." Düsseldorf sei eine weit über die Landesgrenzen bekannte Einkaufsstadt, der Einzelhandel einer der größten Arbeitgeber. Die gelte es gegen die Konkurrenz zu verteidigen. Für die nächsten Jahre möchte die Liberale sich für vier verkaufsoffene Sonntage in der Innenstadt stark machen. Zu dem Änderungsantrag der CDU möchte sie sich noch nicht positionieren. "Ich halte mich an die Vereinbarung der Ampel."

"Wir werden das Fass auf keinen Fall wieder aufmachen", sagt Iris Bellstedt (Grüne). Schließlich habe man mit den Kirchen und den Gewerkschaften mühsam einen Kompromiss ausgehandelt. SPD-Fraktionschef Markus Raub betont, dass die Liste der verkaufsoffenen Sonntage "nicht in Stein gemeißelt" sei. "Nach derzeitigem Stand können wir den 27. September nicht genehmigen." Sollte sich aber an dem Anlass etwas ändern, "kann man selbstverständlich darüber reden".

(RP)
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